Ökotipp: Pastinaken, das kleine Vitaminwunder
In früheren Zeiten nahmen Pastinaken als Grundnahrungsmittel einen festen Platz im Winter-Speiseplan ein. Seit ein paar Jahren feiert das gesunde Wurzelgemüse ein Comeback.
Der Winter tischt auf
Für die Umwelt ist es am besten, wenn wir regional, saisonal, ökologisch und in der Nähe unserer Wohnung einkaufen. Gerade in der dunklen Jahreszeit scheint es auf den ersten Blick gar nicht so einfach, Obst und Gemüse zu finden, das in dieser Jahreszeit in der Region geerntet wird. Doch auch im Januar bietet die Natur Leckeres, zum Beispiel die rübenartigen Pastinaken - auch Pastinak, Hammelmöhre, Pestnachen oder Germanenwurzel genannt.
Eigenschaften der Pastinake
Der süßlich-würzige Geschmack und die längliche Form erinnern an Karotten. Doch die nährstoffreichen Pfahlwurzeln des gelben Doldenblütlers sind weniger anspruchsvoll: Sie können mehr Feuchtigkeit aushalten und deshalb auch auf moorigen Böden angebaut werden. Pastinaken gehören zu den wenigen Gemüsesorten, die durch Frost süßer und milder werden. Die Erntezeit beginnt im Oktober und endet im Frühling. Bei Temperaturen unter zwei Grad Celsius kann sie monatelang gelagert werden. Neben den Speicherwurzeln sind sommers aber auch die Blätter, Triebspitzen, Blüten und Samen der Pastinake zum Verzehr geeignet.
Kleines Vitaminwunder
Im Vergleich zur Karotte kommen die stärkehaltigen Pastinaken auf einen höheren Nährstoffgehalt. Sie enthalten unter anderem Vitamin C, Proteinen, Folsäure, Kalzium und Kalium. Außerdem punkten sie mit vielen B-Vitaminen und Magnesium.
Heilkräftige Wurzel
Die Volksheilkunde weist der weißlichen Wurzel wichtige Eigenschaften zu: Sie gilt als ausleitend, verdauungsfördernd, harntreibend, schlaffördernd und insgesamt stärkend. Demnach kommt sie bei Magen-Darm-Beschwerden, Nieren-, Blasen- und Steinleiden sowie zur Entwässerung, Frühjahrskur und allgemeinen Stärkung zum Einsatz. Für eine reinigende Frühjahrskur oder zur unterstützenden Behandlung von Harnwegsinfekten werden täglich 2-3 Tassen Pastinaken-Tee empfohlen. Dafür 1 Teelöffel getrocknete gewürfelte Pastinakenwurzel (alternativ: 1 EL frische Wurzel) 15 Min. abgedeckt ziehen lassen.
Vermutlich römischer Import
Als Urform des Pastinak gilt die noch immer in Europa und Teilen Asiens weitverbreitete Wiesenpastinake, eine wichtige Futterpflanze für die Raupen des Schwalbenschwanzes. Aus ihr entstand die heutige Pastinake (Pastinaca stiva L. ssp. sativa) – eine zweijährige Pflanze, die im ersten Jahr ihre Wurzel ausbildet. Die Römer kultivierten und verbreiteten die wohlschmeckende "Rübe". Ungefähr seit dem 15. Jahrhundert wird sie auch in Deutschland angebaut. Bis zum Siegeszug der Kartoffel im 18. Jahrhundert hatte sie hierzulande einen Stammplatz auf den Tellern. Anders als in Großbritannien und den USA geriet sie bei uns dann in Vergessenheit.
Pastinaken in der Küche
Die Zubereitung als Brei oder Püree sind beliebte Rezepte für das Wurzelgemüse. Ein weiteres Idee ist das "bunte Gemüseblech", bei dem sie zusammen mit Kartoffeln und Kürbissen kleingeschnitten, mit Öl beträufelt, gewürzt und im Ofen gegart werden. Das längliche Gemüse kann aber auch zu Chips und Suppe verarbeitet werden. Gerieben im Salat schmeckt die Pastinake ebenfalls gut. Pastinaken machen sich auch gut in Rührkuchen. Durch sie wird der Teig schön saftig und der Kuchen trocknet nicht so schnell aus. Die Blätter und Triebspitzen können ähnlich wie Petersilie zum Würzen, z. B. von Quark, eingesetzt werden. Die Blüten eignen sich zur Dekoration und zum Verzehr. Und sogar die Samen lassen sich als kümmelartiges Gewürz verwenden.
Hier das Rezept für einen leckeren Wintersalat:
- 1 kleiner Endiviensalat
- 1 Pastinake
- 1 säuerlicher Bio-Apfel
- ½ Zitrone (Saft)
- 2 EL weißer Balsamico-Essig
- Salz, Pfeffer
- 2 TL Honig
- 1 TL scharfer Senf
- 2 EL Olivenöl
Zubereitung:
Gewaschenen Salat in Streifen schneiden. Geschälte Pastinake raspeln oder in dünne Stifte schneiden. Apfel in feine Scheibchen schneiden. Aus Zitronensaft, Essig, Salz, Pfeffer, Honig, Senf und Öl Salatsauce mixen. Alles mischen - und genießen! Guten Appetit!
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