Serkan Eren besucht Sechstklässler
Gründer der Organisation STELP bedankt sich für Spendengelder
Über 5.000 Euro kamen im Juni beim Sponsorenlauf der Georg-Wagner-Schule zusammen.
Doch für welchen Zweck liefen die Schüler überhaupt viele Runden im Stadion? Das erfuhren die Klassen 6b und 6c am vergangenen Donnerstag.
„Vielen, vielen Dank, dass ihr uns mit eurer Spende unterstützt“, bedankt sich Serkan Eren bei den Sechstklässlern. „Viele Schulen sammeln Geld für uns – aber 5.000 Euro, das gibt es selten.“ Serkan Eren gründete die Organisation STELP – Stuttgart hilft. An diese Organisation wurde bereits Ende Juni das Spendengeld übergeben. Um sich für den Einsatz der Läufer und Organisatoren zu bedanken, kam Eren an die Schule und sprach mit den Klassen.
„Mir ist wichtig, dass ich nicht nur mit dem Klingelbeutel Geld sammle und die Spenden in Länder schicke, die es vielleicht benötigen“, erklärt er. Er möchte vor Ort sein. Sehen was mit den Spendengeldern aufgebaut werde. Selbst Lebensmittel, Öfen, Schlafsäcke kaufen und mithelfen. So sei er in den letzten Wochen in der Ukraine gewesen, habe viel Leid gesehen – aber auch unterstützen können.
Das Geld, das beim Sponsorenlauf gesammelt wurde, sei dafür eingesetzt worden. „Ich habe Sachen gesehen, die kann ich euch nicht erzählen“, sagt er den Kindern zugewandt. In einfa-chen Worten erklärt er den Zuhörern verständlich, wo auf der Welt Krieg, Hunger und Elend herrscht und wie die Organisation STELP wirkt. Eine Schulstunde lang ist es ganz still im Klassenzimmer, die Sechstklässler stellen viele Fragen und Serkan Eren beantwortet sie. Bei den Klassen kommt das gut an. „Ich find es gut, mit jemandem sprechen zu können, der in der Ukraine war“, sagt Alexandra (11). „Alle reden über den Krieg. Es ist gut, auch während einer Schulstunde darüber zu reden“, fügt sie hinzu.
Serkan Eren schätzt das Interesse der Kinder: Es sei toll, dass sie so interessiert nachfra-gen, dass ihnen all das Leid nicht egal sei. So sei auch er dazu gekommen, die Organisation STELP zu gründen: Er hatte Mitleid. „Ich sah einen Beitrag über hungernde und frierende Kin-der in Slowenien – und dachte mir, wie es sein kann, dass vier oder fünf Stunden von uns entfernt solches Leid geschieht“, erinnert er sich. Er habe Konserven und Decken eingepackt und sei losgefahren. Aus dem Gefühlsgemisch von Wut, Verzweiflung und Ohnmacht sei so ein Traum entstanden. Der Traum, Menschen in Not zur Seite zu stehen. „Vielleicht inspirie-ren die Gedanken und Tatkraft von Serkan Eren den ein oder anderen Schüler, der heute beim Gespräch mit ihm dabei gewesen ist, Menschen in Not zu helfen“, sagt Lehrerin Silke Leyh. „Das kann im Ausland, in Kriegsgebieten, vor unserer Haustür oder eben auch in der Schule sein.“
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