Valentin Abel am Berufsschulzentrum in Künzelsau
Viele Fragen zu Verkehr und Klimaschutz
Politische Bildung zum Anfassen gab es in der Kaufmännischen Schule Künzelsau in Kooperation mit der Karoline-Breitinger-Schule. Valentin Abel, seit 2021 Mitglied des 20. Deutschen Bundestages, stellte Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften am 1. Oktober seine Arbeit als Bundestagsabgeordneter vor.
Die beiden Schulleiter Patrick Wagner (Kaufmännische Schule) und Ansgar Hagnauer (Karoline-Breitinger-Schule) freuten sich über den Besuch des FDP-Politikers und insbesondere darüber, dass dieser trotz vieler Termine in Berlin und in seinem Wahlkreis Schwäbisch Hall-Hohenlohe die Zeit für einen direkten Austausch in der Schule gefunden hatte. Als Experte für wichtige Themen unserer Zeit und als Vorbild für junge, politisch engagierte Menschen konnte jeder Einzelne von seinem Erfahrungsschatz profitieren.
Daran konnte Valentin Abel gut anknüpfen und von seinem Werdegang berichten: Der 33-jährige Bundestagsabgeordnete aus dem Jagsttal kam nach seinem Abitur über den Zivildienst und ein Praktikum zum Studium der Betriebswirtschaftslehre. Dieses schloss er nach Auslandsaufenthalten in Edinburgh und Maastricht an der Universität Mannheim mit einem Master ab. Bereits während seiner Schulzeit ermutigte ihn sein Gemeinschaftskundelehrer, sich nicht nur mit Parteien, sondern mit deren Jugendorganisationen zu beschäftigen. So wurde er 2017 zum Landesvorsitzenden der Jungen Liberalen Baden-Württemberg und 2021 folgte dann der Einzug in den Bundestag. Abel beschäftigt sich hier mit den Ressorts Verkehr, EU, Klimaschutz und Energie.
Zu diesen Themen hatten Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs, der Berufsoberschule und der Ausbildungsklassen im Bereich Spedition und Logistikdienstleitung viele Fragen vorbereitet.
Zunächst wurde erörtert, inwiefern Chancen für eine Zug- und Busanbindung des Berufsschulzentrums Künzelsau bestehen. Abel schätzt diese als realistisch, jedoch zeit- und kostenaufwändig ein. Es gäbe bereits viele Fördermöglichkeiten, die Umsetzung hinge jedoch von der Geschlossenheit der politischen Verantwortungsträger der Region ab. Er betonte, dass Planungsphasen im Bereich Verkehr langwierig seien und sich Reformen gerade im Bereich der Deutschen Bahn als äußerst schwierig erweisen.
Abel selbst nutze bei jeder Gelegenheit die vorhandene Schieneninfrastruktur für geschäftliche Termine und fährt privat mit dem privaten PKW elektrisch. Der Politiker ist davon überzeugt, dass sich die E-Mobilität langfristig durchsetzt, will jedoch den Verbrennungsmotor nicht verbieten. Der Staat habe die Aufgabe, sich um die entsprechende Infrastruktur zu kümmern und dafür zu sorgen, dass die Automobilindustrie den Umstieg vollziehen kann. Vor Quasi-Monopolen wie beispielsweise in China müsse sich der Staat besser schützen. Auf der Straße sollen Kosten laut Abel im Bereich der LKW- und PKW-Maut nach dem Verursacherprinzip weitergegeben werden, sodass eine Nutzerfinanzierung entsteht. Auch beim Thema Zivildienst vertritt er eine liberale Haltung. Ein Zwang zum Engagement führe zu nichts Gutem. Von populistischen Aussagen hält der Politiker nichts, man sei darauf bedacht, keine einfachen Antworten auf komplexe Fragen zu geben. Als FDP-Bundesverband müsse man Themen ggf. empathischer, aber dennoch klar und nachvollziehbar vermitteln.
Mit seiner geradlinigen Art war der Vortrag von Valentin Abel ein echter Gewinn für die Demokratie und das Miteinander am Berufsschulzentrum Künzelsau.
Weitere Informationen zu den Schulen im Netz unter www.karoline-breitinger-schule.de und www.ks-kuen.de.
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