Alles anders in der „Eluschdnurg“
Wenn Märchen einer Einschulung ihren Stempel aufdrücken, kann selbst eine Schule plötzlich „auf dem Kopf stehen“. So war es am Samstag in der Aula der Freien Schule Anne-Sophie auf den Taläckern. Die Buchstaben und Wörter purzelten kreativ und doch verständlich durcheinander, brachten die neuen Schulanfänger und deren Eltern zum Staunen und auch zum Lachen. Hänsel und Gretel hatten die schwere Wahl zwischen einer Grundschule und der „Eluschdnurg“, in der alles verkehrt herum läuft?
400 Personen fasst die Aula der Freien Schule Anne-Sophie und diese war voll besetzt. So viele Eltern, Freunde und Verwandte begleiteten die 51 neuen Lernpartner an diesem sonnigen Samstagmorgen. Stefan Rauner, Leiter der Primarstufe, war sichtlich überrascht über diese hohe Beteiligung und begrüßte die ABC-Schützen Gäste mit launigen Worten.
„Nicht der Wind, sondern die Segel bestimmen, wo die Reise hingeht“ – mit diesen Worten stimmte Eva Reinhardt als Vertreterin des Elternbeirats auf die kommenden Schuljahre ein. Als Mutter von vier Kindern, die alle an der Freien Schule Anne-Sophie zur Schule gehen, erläuterte sie an konkreten Beispielen, dass das Schulleitungsteam und die Lernbeleiter die Segel ganz zum Wohle der Kinder setzen. Denn jedes Kind – so die Idee der Gründerin Bettina Würth – soll die Schule als Gewinner verlassen, kein Kind darf übersehen werden. So ist Eva Reinhardt sich sicher, dass die Reise, die die neuen Kinder der Eingangsstufe und des ersten Lernjahres an diesem Samstag angetreten haben, eine ganz großartige werden wird.
Stefan Rauner gelang es in einer begeisternden Einführung, das Motto der Einschulungsfeier aufzunehmen. Selbst die jüngsten Lernpartner verstanden schnell, dass eine verkehrte Welt auch ihre Schattenseite hat. Er machte dies deutlich an der Vorstellung, dass an jedem Tag Geburtstag wäre und es stets Geschenke gäbe. Denn schnell wurde klar, dass ein Fest mit Bescherung an jedem Tag im Jahr nichts Besonderes mehr wäre.
„Unsere Schule auf den Taläckern ist ab heute wieder eine vollständige Schule. Ihr habt uns in der ersten Schulwoche gefehlt, doch nun seid ihr da und gehört zu unseren Schätzen. Mit euch beginnt nun der normale Schulalltag. Wir begrüßen euch ganz herzlich!“, sagte Stefan Rauner, vor dem Höhepunkt der Einschulungsfeier, dem Theaterstück Hänsel und Gretel.
Dieses Theaterstück wurde von den Lernpartnern der Primarstufe aus dem Lernhaus Wunderwasserwelt mit den Lernbegleiterinnen Andrea Östreicher, Lisa Renz und Carolyn Anderson in einer besonders kreativen und gelungenen Fassung auf die Bühne gebracht. Hänsel und Gretel unterhalten sich mit ihren Märchenkollegen darüber, ob sie in eine normale Grundschule gehen möchten oder doch lieber in die Eluschdnurg. In dieser dauern zum Beispiel die Pausen zwei Stunden und der Unterricht nur dreißig Minuten. Haben die Schulkinder in der Eluschdnurg etwas nicht verstanden, müssen die Lernbegleiter üben. In den Pausen dürfen die Kinder auf die Pädagogen aufpassen, damit sie nicht vom Klettergerüst fallen. Die Szenen wurden untermalt mit lustigen Variationen des Liedes „Hänsel und Gretel verliefen sich im Wald“. Dabei wurden die Lachmuskeln stark beansprucht, bevor die Kinder ihren neuen Teams zugeteilt wurden und begeistert ihre erste Unterrichtsstunde in der Primarstufe erlebten.
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