In memoriam
Sikas Todestag jährte sich am 16.08. ein zweites Mal

Das war 3 Tage nach der OP, als er nach Hause durfte und wir dachten, dass er alles überstanden hätte. Ich habe einen Behelfsbody für ihn gemacht, denn mit der Halskrause kam er überhaupt nicht zurecht. | Foto: Gudrun Schickert
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  • Das war 3 Tage nach der OP, als er nach Hause durfte und wir dachten, dass er alles überstanden hätte. Ich habe einen Behelfsbody für ihn gemacht, denn mit der Halskrause kam er überhaupt nicht zurecht.
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Gestern, am 16.August 2021, also vor 2 Jahren, war für mich ein ganz schlimmer Tag:
Die Tierklinik in Osterburken hat angerufen, dass es unserem Siamkater, Sika, nach der OP bei paralytischem Ileus sehr , sehr schlecht gehen würde, und ich mir überlegen müsste, ihn gehen zu lassen. Obwohl er inzwischen schon einige Tage daheim war, eiterte nun die OP-Wunde und die sich verschlechternden Werte seiner Organe zeigten in Richtung multiples Organversagen.
Eine Bekannte hat mich dann nach Osterburken gefahren, weil mein Mann nicht da war. Ich fühlte mich total allein gelassen und hilflos, weil ich nun alleine die Entscheidung einer Euthanasie tragen musste.
Als ich aber den total abgemagerten Sika mit einem erschreckend qualvollen Ausdruck im Gesicht zu sehen bekam, in seine traurigen, grauen und glanzlosen, sonst strahlend blauen Augen blickte und sein eindringliches Miau hörte, wusste ich, dass ich diesen letzten Liebesbeweis für ihn erbringen musste, auch wenn es mich noch soo arg schmerzte. Sein klägliches Miau hörte sich für mich an wie "Bitte helf mir doch!"
Wir durften uns relativ lange voneinander verabschieden, bevor die Tierärztin ihn auf meinem Schoss von seinen Qualen erlöst hat.
Am 17. 08. haben wir es dann zu Ende gebracht und unseren geliebten Kater in unserem eigenen Garten mit schönen Liebesbeweisen, auch von anderen Menschen, die ihn sehr mochten, begraben.

Letzter Brief von Sika an mich.
Du warst bei mir bis zum Ende.
Und auch nachdem ich schon gegangen war, hast du mich noch eine Weile gehalten.
Ich sah Dich weinen.
Ich würde Dir so gerne sagen, dass ich alles verstanden habe.
Du hast diese letzte Entscheidung nur für mich gefällt.
Und sie war weise. Es war Zeit für mich zu gehen.
Ich danke Dir für Dein Verständnis.
Niemand wird meinen Platz einnehmen.
Aber die, die nach mir kommen, brauchen die Liebe und Zuneigung so, wie ich sie hatte.
Du denkst immer an mich.
Das sind Momente, wo du so unendlich traurig bist.
Bitte, denk nicht voller Trauer zurück.
Denke nur daran, wie glücklich wir waren.
Und wenn der nächste Wegbegleiter, die Milly, dich für immer verlassen muss, dann werde ich an der Regenbogenbrücke auf sie warten.
Ich werde ihr danken, dass auch sie dich glücklich machte.
Und ich werde auf sie aufpassen – für Dich!
Ich danke Dir dafür, dass Du mich geliebt hast,
du für mich gesorgt hast und Du den Mut hattest, mich mit Würde gehen zu lassen.
Dein treuer Sika

Das war 3 Tage nach der OP, als er nach Hause durfte und wir dachten, dass er alles überstanden hätte. Ich habe einen Behelfsbody für ihn gemacht, denn mit der Halskrause kam er überhaupt nicht zurecht. | Foto: Gudrun Schickert
Den OP-Body mochte er zwar nicht leiden, trotzdem schlief er damit immer schnell ein. | Foto: Gudrun Schickert
Autor:

Gudrun Schickert aus Künzelsau

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