Vorhang auf! und Totenstille
Jeden Montag in der ersten Stunde treffen sich die Lernpartner der Freien Schule Anne-Sophie in kleineren Gruppen zur Vorbereitung der Woche. Doch dieser Montag war aus aktuellem Anlass etwas Besonderes. Die rund 300 Lernpartner der Sekundarstufe I von den Klassen 5 bis 10 trafen sich in der Aula. Die große Leinwand zeigte „MACH WAS!“ und die kleine Schulband unter der Leitung von Joerg Uttenreuther leitete fetzig und begeisternd in die Woche ein. Ein einminütiges Video verriet, dass diese Stunde dem Handwerk und der Attraktivität in Handwerksberufen gewidmet ist. In launigen Worten lüftete Moderator Aaron Deuser das Geheimnis. Eine Projektgruppe der Schule sammelte Erfahrung für das bundesweite Projekt „MACH WAS!“ der Adolf Würth GmbH & Co. KG.
Jasmin Sackmann: „Fürs Handwerk begeistern!“
Jasmin Sackmann von der Akademie Würth ist für das Gesamtprojekt auf Bundesebene verantwortlich und verdeutlichte das Anliegen von „MACH WAS!“. In klaren Worten hielt sie ein Plädoyer für das Handwerk und die verschiedensten Handwerksberufe. „Nur wer das Handwerk kennt, kann sich auch dafür begeistern und weiß, welche Herausforderungen diese Berufe stellen.“ Würth wird in vielen unterschiedlichen Schularten dieses Projekt durchführen. Schulen können sich bewerben und auch noch Preise erringen. Jasmin Sackmann konnte herüberbringen, dass es nicht das Ziel ist, jeden Schüler und jede Schülerin in einen Handwerksberuf zu lotsen. Vielmehr soll durch den wörtlich umzusetzenden Slogan „MACH WAS!“ das konkrete Tun in einem größeren und komplexen Projekt sowie in einer Kooperation zwischen Schulen und Experten, also mit Handwerkern und Handwerksbetrieben, umgesetzt werden.
Spannende Einblicke gaben in kurzen Interviews Martin Mögerle von Holzbau Mögerle, Timo Holl, der als Lernbegleiter dieses Projekt in der Theorie und Praxis umsetzte und als beteiligter Lernpartner Jan Ege, der seine Erfahrungen enthusiastisch darstellte.
„Vorhang auf!“
Mit diesem Stichwort öffneten zwei Lernpartnerinnen der Projektgruppe langsam den schweren roten Vorhang auf der Bühne. Ab dem ersten Moment war Totenstille, dann Raunen und anschließend brauste tosender Beifall auf. Ruhe- und Relaxliegen, auf denen mehrere Personen bequem liegen können, kamen zum Vorschein. „Wirklich beeindruckend, wahnsinnig gut!“ meinte spontan Benjamin Stemper, der zuvor noch mit der E-Gitarre zum musikalischen Auftakt beigetragen hatte. Die zierliche Jasmin Sackmann und der etwas größere und schwerere Udo Bürkert waren die ersten Evaluatoren. Beide verpassten das Gütesiegel „In besonderem Maße hervorragend“ bevor die gesamte Projektgruppe demonstrierte, wie viele Lernpartner bequem im Sommer auf dem weiten Gelände des Schulareals gemeinsam auf einer Liege Platz nehmen können.
Wie geht’s weiter?
Die Antwort auf diese Frage wurde von der Schulleitung durch Wolfgang Schiele gegeben. „Das Projekt ist wirklich gelungen. Ein ganz großes Lob an alle Initiatoren und Beteiligte. Wir kennen nun den hohen Wert und haben von den Lernpartnern und dem Kollegium den Mitarbeitern schon eine ganze Anzahl von Vorschlägen, was wir Spannendes für unser Schulgelände planen und herstellen können. Wichtig ist uns die Kooperation mit Handwerksbetrieben, denn was wir im konkreten Fall von Holzbau Mögerle lernen konnten, mitsamt den Einblicken in Berufe und Werkstätten, ist ein unschätzbarer Wert, der den Jugendlichen und uns konkret hilft und Orientierung gibt!“
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