Aus Ringel-Küken wurden kesse Ringel-Jungtauben ...
Damit ihr einmal sehen könnt, wie die beiden kleinen Küken zu kessen Jungspunds heran gewachsen sind, stelle ich euch hier einige Werdefotos ein.
Am 15. August wurden mir die beiden aus dem Nest eines hohen Baumes gefallenen, wenige Tage alten Ringelküken aus Ailringen im Jagsttal gebracht. Zum Glück konnte ich sie schon mit eingeweichten Körnern füttern und ihnen beim Trinken den Kropf der Eltern so vorgaukeln, indem ich über ein Schnapsglas mit Wasser den abgeschnittenen Daumen eines Gummihandschuhes zog mit einem eingeschnittenen Loch. Da steckte ich ihnen dann ihr Schnäbelchen rein und die eingeweichten Körner warf ich Korn für Korn in ihren Kropf, indem ich vorsichtig mit der anderen Hand den Schnabel öffnen musste. Aber Gott sei Dank benötigten sie keinen Bene Bac-Brei mehr, der der Kropfmilch der Altvögel am nächsten kommt. Ihr müsst nämlich wissen, dass sowohl die Mutter als auch der Vater ihre beiden Jungen mit Kropfmilch versorgen können. Tauben legen pro Gelege zwei Eier, brüten im Wechsel diese aus und versorgen die Küken auch gemeinsam.
Inzwischen sind Max, der etwas kräftiger Entwickelte, und Moritz, der immer noch wie ein Küken piepst und viel mehr meine Nähe sucht, zu recht kessen Jungtauben herangewachsen, die ich nur daran auseinander kenne, weil ich Moritz mit einem weißen Ring um einen Fuß gekennzeichnet habe und er auch heute noch immer mit dem Schnabel in den Zwischenräumen von zwei Fingern schnäbelt. Max dagegen möchte einen Finger von uns in seinem Schnabel verschlucken. Es kann aber auch sein, dass Moritz vielleicht ein Weibchen ist, weil diese meist kleiner als die Täuber sind. Bei Tauben kann man das Geschlecht nur ganz sicher durch eine Blutanalyse aus dem Federkielblut bestimmen, weil ja auch beide Geschlechter Kropfmilch bilden können zur Versorgung der Küken.
Als die beiden dann mit meiner Hilfe das Fliegen erlernt hatten, konnte ich mich anfangs nicht erwehren, wenn ich mich auf der Terrasse sehen ließ: Entweder flogen sie mir auf den Kopf oder je einer auf eine Schulter und, wenn ich mich bückte, auch auf den Rücken. Sie piepsten und pumpten mit den Flügeln wie wild, so dass es sehr schwer war scharfe Fotos oder Videos beim Füttern zu machen.
Inzwischen sind sie doch ein klein bisschen scheuer geworden, eben vorsichtiger. Trotzdem "beehren" sie uns jeden Tag aufs Neue und denken nicht daran echte Wildvögel zu werden. Inzwischen vertragen sie sich auch mit den Kaninchen, gehen sogar in deren Stall, hacken auch nicht mehr nach Philippine, die ja eine andere Art von Taube ist (Stadttaube) und zeigen nicht einmal Angst vor Milly.
Trotzdem wäre ich sehr froh, wenn sie ihrer Bestimmung folgen würden und echte Wildtauben würden. Aber auf den nun beginnenden Winter möchte ich nun nicht gerade die Fütterung ganz einstellen. Aber zum Frühjahr hin werden die beiden sich daran wohl oder übel gewöhnen müssen, denn sie kacken mir auch ganz gewaltig die Terrasse voll.
Autor:Gudrun Schickert aus Künzelsau |
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