Gemeine Schafgarbe (Achillea millefolium) ... Heilpflanze nicht nur für Menschen auch für Tiere
Eigentlich ist die Gemeine oder Gewöhnliche Schafgarbe, kurz auch nur Schafgarbe genannt, im Hochsommer überall bei uns zu finden ... auf Wiesen, Weiden, und an Acker- und Wegrändern. Und da unsere Nager das ganze Kraut mitsamt den Blüten frisch, aber auch getrocknet gerne fressen und es auch bei Kaninchen-Wehwehchen gute Heilwirkung zeigt, sammle ich jedes Jahr die Blüten und Blätter. Leider aber konnte sich die Schafgarbe, eine mehrjährige krautige Staudenpflanze, die zu der Familie der Korbblütler (Asteraceae) gehört, in diesem Jahr wegen der extremen Trockenheit nicht richtig entwickeln, so dass ich wenig vom Heilkraut sammeln konnte. Jetzt aber nach den anhaltenden Regenfällen der letzten Wochen und den milden Temperaturen trieben die zarten Blätter an geeigneten Standorten geradeso wie Bajonette aus dem Boden, so dass ich wenigstens noch ausreichend Blätter finden konnte.
Die Schafgarbe ist ein seit der Antike gern genutztes Heilkraut bei Frauenleiden und Verdauungsbeschwerden schlechthin. Laut Illias (Homer) soll der Held Achilles das Heilkraut zur Wundheilung benutzt haben und millefolium = Tausenblatt bezieht sich auf die fein zerteilte Blattspreite. Siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Gemeine_Schafgarbe
Die deutsche Bezeichnung Garbe kommt aus dem mittelhochdeutschen Garwe = Gesundmacher, Heiler.
Das in ihr enthaltene ätherische Öl sowie Bitterstoffe und zahlreiche Flavonoide tragen zu ihrer Heilwirkung bei: So wird sie vor allem auch bei Unterleibskrämpfen, bei Menstruationsbeschwerden als Heilkraut eingesetzt, Die Bitterstoffe sollen krampflösend und verdauungsfördernd sein und daher eine heilende Wirkung bei Appetitlosigkeit, Magenkrämpfen, Blähungen und Völlegefühl haben. Und durch das in der Schafgarbe enthaltene Chamazulen hat sie eine ähnlich heilende Wirkung bei Wunden, Haut- und Schleimhautentzündung, soll aber iintensiver wirken als bei der Kamille.
Deshalb ist die Schafgarbe für mich für Mensch und Tier das Bauchweh- und Wundkraut schlechthin. Bei Menschen wird es als Tee, Tinktur oder Öl, in Form von Kompressen und Bädern angewendet. Allerdings ist Schafgarbe eine Droge und sollte nicht im Dauergebrauch eingesetzt werden, weder für den Mensch noch für das Tier.
Deshalb gebe ich unseren Nagern das Heilkraut in einer Mischung mit anderen krankheitsbezogenen Heilkräutern ganz gezielt, frisch oder getrocknet.
Allerdings verabreichen wir die Schafgarbenblätter auch vereinzelt im Gemisch mit anderem Wiesengrün und anderen Kräutern, weil es gerne gefressen wird und die Tiere durchaus selbst selektieren können, ob sie das Heilkraut brauchen.
Auf einer Kaninchenwiese ist deshalb die Schafgarbe ein besonderer Favorit und so freuen sich unsere Kaninchen, aber auch unsere Chinchillas, über eine sporadische Gabe der Blätter, Stengel und der Blüten.
Die Schafgarbe war übrigens 2004 Heilpflanze des Jahres und ist auch eine insektenfreundliche Pflanze.
Autor:Gudrun Schickert aus Künzelsau |
11 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.