Wanderung zum Wohngebiet Taläcker Mobilität steht im Fokus
Es ist 5.30 Uhr in der Früh. Zwei ältere Damen laufen in der anbrechenden Dämmerung die sogenannte „Steile“ von den Taläckern nach Künzelsau hinunter – mitten durch den Wald. Wieso tun sie das? Sie müssen zur Arbeit. Und warum zu Fuß? Erstens, weil sie kein Auto besitzen und zweitens, weil die Standseilbahn, die das Wohngebiet Taläcker mit der Kernstadt verbindet, erst um 6.15 Uhr ihre erste Fahrt absolviert.
Die Bushaltestellen im Stadtteil dienen allein dem Werksverkehr zu einzelnen Firmen oder dem Schienenersatzverkehr. Anderen bleibt nur der Fußweg, um zur Arbeitsstätte zu gelangen. Und der ist eine schiere Zumutung. Der Weg, der nur teilweise asphaltiert war, ist größtenteils marode, das Geländer stellenweise durch umgefallene Bäume oder Vandalismus beschädigt oder es fehlt hier und da sogar in großen Abschnitten, die Beleuchtung ist spärlich. Im Winter wird der Weg weder gestreut noch geräumt.
Von diesen miserablen Zuständen hat sich eine Gruppe Wanderer auf Einladung der Kandidatinnen und Kandidaten der Gemeinderatsliste SPD & Grüne selbst ein Bild gemacht. mit dem Konsens, dass dringend etwas passieren muss. „Dieser Weg ist lebensgefährlich“, fasst die Grüne-Kreisvorsitzende Anita Neher zusammen. „Es kann schlichtweg nicht sein, dass Fußgänger im Nachteil gegenüber Autofahrern sind“, so Hans-Jürgen Saknus, Fraktionsvorsitzender im Gemeinderat.
Genau darum ging es dann in der anschließenden Diskussionsrunde im Bürgertreff auf den Taläckern. Die Stadt Künzelsau wird im Hinblick auf Fahrrad- und Gehwege als unfreundlich wahrgenommen. Deshalb zielte der Vortrag von Mobilitätsexpertin Silvia Schöne, die sich im Klimabeirat engagiert, darauf ab, dass dringend Planungsschritte für die eine attraktive Infrastruktur der Fahrrad- und Fußwege erfolgen müssen. Weitere Themen der äußerst aufschlussreichen Runde waren der öffentliche Nahverkehr, unter anderem mit dem Aspekt, dass die Tarife der Standseilbahn an den NVH anzupassen sind. Auch ein Schienenanschluss für Künzelsau war Teil einer angeregten Diskussion.
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