Sinsheim, Burg Steinsberg
Mit Gräfin Adelheit von Öttingen die Burg erkunden.

Die Burg Steinsberg | Foto: Daniela Somers
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Regelmäßig bieten die Mitglieder des Vereins "Freunde Sinsheimer Geschichte e.V." Führungen an. Am Sonntag habe ich mich auf gemacht nach Sinsheim, um bei einer Führung die Burg zu erkunden. Die Gästeführerin schlüpfte in die Rolle der Gräfin Adelheit von Öttingen und hat uns kurzweilig und mit sehr vielen interessanten Infos durch die Geschichte der Burg, aber auch durch die Geschichte von Sunnisheim (früherer Name von Sinsheim) geführt. Schon immer war dieser Landstrich besiedelt. Ein Fund eines Unterkiefers der Gattung Homo, 600000 Jahre alt, ist der älteste Fund in Deutschland. Und natürlich gibt es auch Funde aus der Jungsteinzeit und der Bronzezeit. Auch die Römer waren hier. Der 333 Meter hohe Berg, auf dem die Burg steht, wurde durch einen Vulkanausbruch gebildet. Erstmals schriftlich erwähnt wurde Sunnisheim im Jahr 770. Die erste Erwähnung der Burg war im Jahr 1109 zusammen mit dem Edlen Eberhard von Steinsberg. Allerdings ist von der ersten Burg wohl wenig übrig geblieben und man hat bis jetzt keine Vorstellung wie sie wirklich ausgesehen hat. Durch einen Vers des Minnesängers Spervogel, aus der Zeit um 1190, ist belegt, dass die Burg durch eine Erbtochter an die Herren von Öttingen gelangte. Diese bauten auf Geheiß der Stauferkaiser Friedrich I. und Friedrich II. um 1180/1200 zuerst die zwölfeckige Mantelmauer aus Schilfsandstein und ab 1220 den achteckigen Bergfried aus Keupersandstein. Im Bergfried gibt es zahlreiche Steinmetzzeichen. Sie deuten auf eine große Anzahl von Steinmetzen hin. Ab 1307 war die Burg im Besitz der Pfalzgrafen und die Burganlage wurde erweitert. 1436 wurden der innere Zwinger, das zweite Tor mit Wehrturm und das dritte Tor fertiggestellt. Im Jahr 1517 wurde die Burg von Hans Hippolyt und Ludwig von Venningen erworben.  1525 wurde dann die Burg während des Bauernkrieges, unter Führung des Pfarrers Anton Eisenhut, gestürmt. Alles Brennbare, Holzteile und schriftliche Unterlagen, wurden im Burghof verbrannt. Zwei Jahre später wurde die Burg mit Strafgeldern der Bauern wieder instandgesetzt. Auch im 30-jährigen Krieg wechselte die Burg einige Male den Besitzter. 1777 gaben die Herren von Venningen die Burg nach einem Blitzeinschlag endgültig auf. Danach verfiel die Anlage. Erst 1792 wurde der Turm durch einen ebenerdigen Eingang wieder begehbar gemacht. Im Jahr 1972 kaufte die Stadt Sinsheim die Burg und begann mit der kostspieligen Renovierung. In vielen Schritten wurde die Burg wieder renoviert und ist heute das Wahrzeichen von Sinsheim, aber auch ein Naherholungsgebiet, dass rund um die Uhr geöffnet ist. Im Burghof gibt es eine Burgschenke, die von Mittwoch bis Sonntag geöffnet ist.

Autor:

Daniela Somers aus Untergruppenbach

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