Weihnachtsstern
Der Weihnachtsstern ist kein Wegwerfartikel

Nur in der Mitte sitzen die Blüten. Der Rest sind Hochblätter um die Bestäuber anzulocken. Kauft man einen Weihnachtsstern, sollten die Blüten noch geschlossen sein. | Foto: Daniela Somers
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  • Nur in der Mitte sitzen die Blüten. Der Rest sind Hochblätter um die Bestäuber anzulocken. Kauft man einen Weihnachtsstern, sollten die Blüten noch geschlossen sein.
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Seit Jahrzehnten ist der Weihnachtsstern beliebt und wird zwischen November und Januar verkauft. Danach, wenn die Pflanze irgendwann verblüht, wird sie meist dem Biomüll übergeben. Aber eigentlich müsste das nicht sein. Es ist eine ausdauernde Pflanze und sollte auch als solche behandelt werden. Wer sich eine anschafft, sollte sie auch pflegen.
Ursprünglich kommt der Halbstrauch aus der Gegend zwischen Mexiko und Guatemala und ist eine so genannte Kurztagspflanze. Das heißt, sie blüht eben erst wenn die Tage kurz sind. In ihrer Heimat wird die Wildform bis zu 4 Meter hoch. Entdeckt wurde sie schon 1561 von dem Naturforscher und Arzt Francisco Hernandez de Toledo der im Dienst des spanischen Königs Philipp II. stand. Auch danach wurde sie noch von einigen Forschern erwähnt. 1828 wurde sie von dem amerikanischen Botschafter in Mexiko, Joel Roberts Poinsett, als Zimmerpflanze nach Amerika gebracht. Dadurch hatte die Pflanze auch viele Jahre den Namen Poinsettie. Inzwischen ist ihr Botanischer Name: Euphorbia pulcherrima und sie gehört zu den Wolfsmilchgewächsen. Über die Jahre wurde die Wildform kleiner gezüchtet und fand ihren Weg auch nach Europa. Mittlerweile gibt es sie in verschiedenen Rot-und Weißtönen. Allerdings sind die farbigen Blätter nur Hochblätter (Brakteen). Die eigentlichen Blüten sitzen ziemlich unscheinbar in der Mitte.
Heutzutage kommen die bewurzelten Stecklinge meist aus Südamerika und werden hier zwischen Mitte Juni und  Mitte Juli getopft und weiter kultiviert. Sind die Pflanzen eingewurzelt werden sie nochmals eingekürzt um die Verzweigung anzuregen. Um sie pünktlich zu Weihnachten verkaufen zu können, müssen die Pflanzen schon ab September / Oktober verdunkelt werden. Man gaukelt ihnen einen kürzeren Tag vor. Ab 17 Uhr bekommen sie kein Licht mehr bis zum nächsten Morgen.
Und wie möchte diese schöne Pflanze bei uns leben? Sie braucht als erstes einen warmen Standort. Die Temperaturen dürfen nicht unter 17 C fallen. Und sie hasst Zugluft. Kälte, auch nur kurz, beantwortet sie mit komplettem Blattabfall. Ansonsten mag sie keine Trockenheit, aber auch keine Staunässe. Eine gleich bleibende leicht feuchte Erde mag sie am Liebsten.
Die Pflanze ist ein Halbstrauch und sollte auch so behandelt werden. Ist sie nach Wochen verblüht, sollten die oberen Triebe mit Blüten  geschnitten werden. 3-4 Blätter sollten stehen bleiben. Sie treibt nach und die neuen Triebe werden ca. alle 6 Wochen wieder zurück geschnitten um die Pflanze in die gewünschte Form zu bringen. Und ab September bekommt sie ab 17 Uhr einfach einen Karton übergestülpt bis das Tagelicht sowieso schon um 17 Uhr verschwunden ist. So kann man an seinem Weihnachtsstern jahrelang Freude haben.
Sollte die Pflanze durch einen Pflegefehler tatsächlich ihre Blätter abwerfen, kann man versuchen die Pflanze wieder auf 15 cm zurückzuschneiden. Meist treibt sie dann wieder aus.
Und warum diese Mühe? Sie ist ein Lebewesen. Und ich finde sie sollte nicht wie Wegwerfware behandelt werden.
Die letzten zwei Bildern sind vor vielen Jahren in Mexiko entstanden. Die Bildqualität hat wohl sehr gelitten, auch durchs abfotografieren, aber man sieht wie groß die Pflanze in ihrem Ursprungsland wird.

Autor:

Daniela Somers aus Untergruppenbach

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