Integration durch Arbeit und Wohnung
Samir Aljris zeigt ein Handy-Video von einem zerbombten Haus. „Das ist das Haus meines Nachbarn.“ In Damaskus. Vor zweieinhalb Jahren kam er nach Deutschland. Der 47-Jährige floh vor dem Bürgerkrieg. Zurückgehen kann er nicht mehr, auch wenn Eltern und Schwester noch in Syrien sind.
Nun lebt Aljris in seiner neuen Heimat, in Botenheim. Über die evangelische Gemeinde bekam er Kontakt zu Familie Rembold vom Gasthaus-Hotel „Adler“, wo er seit zwei Jahren in der Küche arbeitet. „Fähigkeiten hat er, sympathisch und sehr umgänglich ist er auch“, beschreibt Jochen Rembold seinen Mitarbeiter, der zuvor im Service-Bereich eines Unternehmens in Damaskus tätig war. Der Schlüssel zur Integration ist das positive Betriebsklima. Die Kollegen unterstützen sich gegenseitig. Dies schafft ein familiäres und persönliches Umfeld, das jedem nützt. Die Sprache ist dabei kaum ein Problem.
Aljris‘ Engagement wird sehr geschätzt. Ab und an muss man ihn sogar ermahnen, denn: „Er will gar nicht frei nehmen, ich muss zusehen, dass er seine freien Zeiten einhält.“ Jochen Rembold weiß, wie schwer man für die Gastronomie Personal findet. Viele Betriebe schließen. Seit einigen Jahren beschäftigt der „Adler“ neben deutschen Mitarbeitern deshalb Personal aus Süd- und Osteuropa, Thailand und Papua-Neuguinea.
Autor:Helga El-Kothany aus Brackenheim |
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