Orchideen-Traum-Tage mit Orgelmusik in Hohenlohe

Hundswurz
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Der NABU Schwaigern hat seine Mitglieder und Gäste zu einer Orchideen-Wanderung eingeladen. Leider hatten sich d' Gaby und de Erich schon verpflichtet bei der Landeskonferenz der Naturfreunde die Stärkenberatung zu unterstützen. So konnten sie in diesem Jahr nicht dabei sein.
Aber anhand des Mails und der Beschreibung wollten sie die Orchideen-Standorte "suchen". 
Der missliche Umstand nicht auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen zu können, hat den Beiden nun zwei herrliche Urlaubs-Tage in Hohenlohe geschenkt. 
Am Himmelfahrts-Feiertag ging es nach Kocherstetten. Sie hatten sich den Natur- und Kulturlehrpfad Kocherstetten ausgesucht, um zum Schloss hinauf zu wandern. Doch zuerst musste der Turmfalke in der Kirche bewundert werden. Auf dem Film hört man genau, wie die Jungen nach Futter rufen.
Oben am Schloss bot sich ein schöner Aussichtsplatz für ein Frühstück an. Eine wunderbare Wanderung, aber keine Orchideen, nur die Türkenbund-Lilien würden bald blühen.
Später wanderten sie noch am Kocher entlang, wo die Gebänderten Prachtlibellen in großer Anzahl flogen, aber ebenfalls keine Orchideen. Sie wollten nicht den ganzen Tag mir der Suche verbringen und fuhren dann weiter Richtung Dörzbach. Eine schöne Gegend, die vom Pfad der Stille bekannt ist, aber zuerst gingen sie in großem Bogen um den eigentlichen Orchideenstandort herum. Die Pflanzenwelt oberhalb von Dörzbach ist üppig und so fanden sie Sommer-Adonisröschen, Pyramiden-Orchis (auch Hundswurz genannt) in völlig unscheinbaren Wiesen, wo man es gar nicht vermutet hätte. Ganz am Ende der Wanderung war dann das gemeinte Naturschutzgebiet offensichtlich. Hier war das Knabenkraut bereits verblüht, die Bocksriemenzunge in voller Blüte. Schließlich war die offizielle NABU Wanderung Mitte Mai, sodass es natürlich schon etwas spät ist für diese Pflanzen. Nur die Hummelragwurz ist jetzt sehr schön am Blühen.
Abgesehen von den Blüten hatte der Tag schöne Aussichten und eine wunderbare Entschleunigung mit sich gebracht. Obgleich es am Ende doch etwas über 10 km waren, sind solche Exkursionen etwas ganz anderes als Wanderungen. Man ist einfach in der Natur und genießt und nimmt sich viel Zeit um die Flora und Fauna zu beobachten.
So ging es auch am zweiten Tag weiter. Da begann die Suche in Klepsau. Das Auto am Friedhof abgestellt und kaum in der Natur, schon kam ein Schmetterlings-Haft zur Begrüßung angeflogen. Unterwegs traf man immer wieder auf zwei Damen, die das Gebiet mit dem Auto abfuhren und wie sich später herausstellte, ebenfalls Orchideen suchten. Die kurze Strecke war anstrengend und es blieb nicht aus, dass man sich die ein oder andere Zecke von den Beinen zupfen musste, aber es hat sich gelohnt. Direkt am Weges- und Straßenrand machte die Bocksriemenzunge ihrem Namen alle Ehre. Es gibt sicher Orchideen, die besser riechen. So zum Beispiel die Spitzorchis, sie duftet angenehm. Bei solchen Exkursionen in die Natur bleibt es nicht aus, dass sie sich mit all ihren Facetten darstellt. Wo gelebt wird, wird auch gestorben oder gejagt. Auf dem Weg lag ein totes Mauswiesel. Es schien, als gäbe es Bissspuren im Nacken. Immer wieder kreisten über uns die Rotmilane. Vielleicht hatte es einer verloren und wollte es holen, wenn wir wieder weg sind.
Doch zurück zu den Orchideen, das verblühte Knabenkraut und Waldvögelein ergänzten hier die Liste. Auch aufrechter Ziest war zu finden.
Nachdem die Hohenloher Natur- und Landschaftsführer eine Wanderung rund um den Kapellenberg ausgeschrieben hatten, wollten sich die Heilbronner Wanderführer den auch gleich ansehen, es lag auf der Strecke. Auch da gab sich die gleiche Flora ein Stelldichein am Hang zur Kapelle hinunter. Der Fliegenragwurz wurde allerdings nicht gefunden.
Das nächste Naturschutzgebiet war in Crispenhofen und davon hatten die fleißigen Community-Leser Gaby und Erich auch beim Öhringer Modell gelesen. Nun wurden dort alle Erwartungen übertroffen. Es fand sich das schwertblättrige Waldvögelein und Purpur-Knabenkraut  direkt am Weg. In diesem Gebiet wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass man vom Weg aus alles sehen und fotografieren kann. Es ist ein kleiner Pfad am Hang, gut zu gehen, der eine wunderbare Pflanzenwelt zugänglich macht. Die Heilbronner Wanderer konnten sich kaum losreißen. Am Ende lockte dann aber doch der Kaffee und die Kuchenauswahl im Kloster Schöntal. Gerade als sie das Kloster betraten drang wunderbare Orgelmusik und Gesang an ihr Ohr. Regelrecht angezogen von diesen herrlichen Klängen folgten sie in die große Klosterkirche. Hier fand eine Chorprobe statt und bescherte ein weiteres schönes Erlebnis. Ein Konzert in diesen Mauern steht nun ganz fest auf der Löffel-Liste. 

Autor:

Wandern mit d'r Gaby un em Erich aus Heilbronn

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