Tipps fürs Heizen: Geld sparen und Klima schonen
In den vergangenen Wochen sind die Heizkosten rasant gestiegen, die Temperaturen aber gefallen. Der BUND gibt Tipps, wie sich beim Heizen viel Geld sparen lässt und gleichzeitig das Klima geschützt werden kann.
Wenn es nachts schon ungemütlich kalt wird, laufen bei vielen die Heizungen auf Hochtouren. Da das Heizen im Haushalt mit Abstand am meisten Energie verbraucht, geht das gerade jetzt ins Geld. Heizen ist nicht nur teuer, sondern auch schädlich fürs Klima, wenn die Anlage mit Erdöl oder -gas betrieben wird. Dann verursacht Heizen im Haushalt die größten Mengen an klimaschädlichem Kohlenstoffdioxid. Doch es gibt gute Tipps um Klima und Geldbeutel zu schonen.
Pro Grad mehr: 6 Prozent mehr Kosten
Mit jedem Grad Celsius mehr erhöhen sich die Heizkosten um etwa 6 Prozent, da gilt es klug zu heizen. In den meisten Räumen muss das Thermostat nie höher als Heizstufe 3 eingestellt werden - das entspricht 20 Grad Celsius. Die Heizkörper voll aufzudrehen, verschwendet Energie und Geld. Nachts oder wenn niemand zuhause ist, reicht es, die Temperatur um 3 bis 5 Grad zu senken – also auf Stufe 2. Unter 13 Grad sollte die Temperatur innen nicht sinken, wenn es draußen Minusgrade hat, weil sich sonst Schimmel an den kalten Wänden bilden kann.
Und im Winter gilt: Zimmertüren schließen, damit die kuschelige Wärme z. B. nicht aus dem Wohnzimmer in den kühleren Flur entwischt.
Empfohlene Temperatur in den Wohnräumen:
- Diele und Flurräume: 13 bis 16 Grad; Thermostat-Stufe 1-2
- Schlafräume: 16 bis 17 Grad; Thermostat-Stufe 2
- Spiel- und Arbeitsräume: 18 bis 20 Grad; Thermostat-Stufe 2-3
- Küche: 18 bis 20 Grad; Thermostat-Stufe 2-3
- Wohnräume: 20 bis 22 Grad; Thermostat-Stufe 3-4
- Badezimmer: 22 bis 23 Grad; Thermostat-Stufe 4
Übrigens: Um die Wohnung schneller warm zu bekommen, nützt es nichts, das Thermostat an der Heizung voll aufzudrehen. Das hat nämlich nur bei alten Ein-Aus-Ventilen einen Effekt. Üblich und ratsam sind moderne Thermostate.
Heizkörper nicht zu Stellen, Fenster und Türen abdichten
Heizkörper und Thermostate sollten frei zugänglich sein. Hängen beziehungsweise stehen Vorhänge, Gardinen und Möbel direkt davor, kann sich die Wärme nicht im Raum verteilen. Wichtig ist ebenso, Fenster und Türen gut abzudichten. Denn sind diese undicht, können bis zu 20 Prozent der Energie verloren gehen. Im Handel gibt es Gummi- und Silikonbänder für Fenster und Bürstendichtungen für Türen – eine Investition, die sich lohnt!
Richtig lüften
Fürs richtige Lüften gilt es eine Faustregel: Dreimal täglich fünf Minuten Stoßlüften. Wärme, Energie und Geld gehen zum Fenster hinaus, stehen die Fenster „auf Kipp“ – außerdem droht dann Schimmelbildung an den umliegenden Wänden.
Auch innen dämmen
Fenster, Balkontüren und Rollladenkästen können zu Wärmebrücken werden, also Energie nach draußen leiten. Wer Rollläden und Vorhänge nutzt, kann die Wärmeverluste um etwa 20 Prozent verringern. Der BUND empfiehlt außerdem, freiliegende Heizungsrohre durch Rohrschalen zu schützen und alubeschichtete Dämmplatten zur Isolierung von Heizkörpernischen zu nutzen.
Heizkörper entlüften
Wenn Heizkörper gluckern und nicht mehr richtig warm werden, obwohl das Thermostat voll aufgedreht ist, befindet sich Luft im Heizkörper, die unnötige Energie verschwendet. Für etwa einen Euro gibt es im Baumarkt Heizkörperschlüssel für das Entlüftungsventil. Einfach aufdrehen und das abfließende Wasser in einem Gefäß auffangen.
Effiziente Heizungspumpen
Alte Heizungspumpen laufen oft lange und verbrauchen dabei zu viel Energie. Moderne Heizungspumpen arbeiten dagegen automatisiert nach Bedarf. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert den Austausch mit hohen Zuschüssen, wenn die neue Anlage zumindest teilweise erneuerbare Energien nutzt. Egal ob alter Gaskessel oder neue Heizungspumpe: Es lohnt sich, die Heizungsanlage richtig einstellen zu lassen („hydraulischer Abgleich“). Auch dafür gibt es staatliche Zuschüsse.
Wenn möglich: Gut isolierte Wohnung wählen
Kleine, gut isolierte Wohnungen werden schneller warm als große, zugige Häuser. Vor einem Umzug sollten solche Aspekte in die Entscheidung mit einfließen. Langfristig ließe sich viel Heizenergie sparen, wenn mehr Menschen in Wohnungen in Niedrigenergie- oder Passivhäuser leben würden.
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