Freie Schule Anne-Sophie Künzelsau
Standing Ovations für den "Eingebildeten Kranken"
„Es war einmalig, eine Luxusvorführung, die Staunen und spontanen Beifall auslöste, die vor allem aber lebte von Dramaturgie, Professionalität, schauspielerischem Können sowie Texten und musikalischen Elementen, die in Eigenarbeit und in Eigeninitiativen sowie in einem selbsterstellten Drehbuch auf der Grundlage von Molieres ‚Der eingebildete Kranke‘ vom Leistungskurs Theater und Literatur der Freien Schule Anne-Sophie auf und vor die Bühne gezaubert wurde!“, so die zusammengefasste Meinung der zahlreichen Gäste.
Talente entdeckt und gefördert
Der Theaterpädagoge und Leiter des diesjährigen Kurses, Dr. Vito Susca, ist ein „Meister“ in der Entdeckung und Ausbildung von Schauspieler*innen. Er versteht es in besonderem Maße, die Jugendlichen vom Schauspiel, für deren jeweilige Rollen, für das Verständnis des Stückes zu begeistern und motiviert gleichzeitig, in den Rollen die eigene Identität zu verwirklichen und das eigene Talent vollkommen auszubauen und bei der Vorstellung zu präsentieren.
Hauptvorstellung: Meisterleistung
Am Samstagabend waren die Jugendlichen bereit zur Hauptvorstellung in der Aula der Freien Schule Anne-Sophie. Kurzfristig musste die Bestuhlung noch erweitert werden. Gar nicht so leicht, denn die Toilette des „eingebildeten Kranken“ befand sich mitten im Zuschauerbereich.
„Mein Gott, wie hast du das alles geschafft, es müssen doch unzählige von Stunden an Diskussionen, Auseinandersetzungen und Planungen gewesen sein?“, war die Frage eines Schulleitungsmitglieds an den Theaterpädagogen. Neben dem Schwäbischen durch Hauptdarsteller Leo Neuweiler, waren Hochdeutsch, Latein, griechische, italienische und spanische Dialekte und Temperamente eingebaut. Moliere würde Beifall geben! Zudem wurden Songs und Musikbeiträge von den Jugendlichen selbst komponiert. „Den Tränen der Rührung nahe,“ so ein Elternpaar über den Part, den Beata Lakatos, Gabriel Karagiannis und Liz Uziekalla im zweiten Teil über die Selbstbestimmung junger Frauen eingebracht hatten.
Zeitgemäße Version
„Es war für uns zukünftige Abiturient*innen im Laufe der Proben und der genialen Botschaft von Molière nicht schwer, eine zeitgemäße Version zu erstellen, die genau in unsere Zeit passt“, so Merle Heger und die clevere Dienerin Toinette, Julia Amm, spricht lächelnd über ihre Aufgabe, permanent auf der Bühne zu sein und auch im Hintergrund schauspielerisch in Erscheinung zu treten. „Dies hat mich motiviert und der Fortschritt meiner individuellen Schauspielerei hat mich selbst überrascht,“ meinte sie lächelnd.
Zu besonderen Effekten entwickelte sich auch die Einbindung des Publikums, das nicht nur zur Entsorgung des Toilettenpapiers einbezogen war, sondern auch die Verliebtheit der Ärzte zu spüren bekam.
Resümee: Erleichterung
„Ohne Zweifel, die Aufregung vor der Hauptvorstellung war enorm. Das Bewusstsein, es hat alles geklappt macht uns glücklich,“ so Merle Heger, Pablo Riveros (Thomas Diafoirus), und Gabriel Karagiannis (Monsieur Diaforius) übereinstimmend.
Dem tosenden Beifall am Schluss und der Würdigung durch Wolfgang Schiele von der Schulleitung folgten im wahrsten Sinne des Wortes die Umarmungen und das Schulterklopfen. Zufriedene Gesichter in der Aula, begeisternde und überschwängliche Worte des Lobes: Der schönste Lohn, den man Schauspieler*innen geben kann.
Schauspieler*innen: Julia Amm, Leonie Bosbach, Tia-Ann Dominic, Veit Greifeneder, Merle Heger, Marlon Helferich, Gabriel Karagiannis, Beáta Lakatos, Leo Neuweiler (Hauptrolle), Pablo Riveros, Liz Uziekalla, Luca Weidner.
Helfer, Tontechnik, Licht, Bewirtung: Tom Bernhardt, Udo Bürkert, David Bulich, Jürgen Ehrmann, Michael Krist, Hailie Lebsack, Leo Schmidt.
Fotos: Wolfgang Schiele
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