Mensch und Ringeltaube
Roland und Moritz verstehen sich blendend

Roland und Moritz "unterhalten" sich | Foto: Gudrun Schickert
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Von den beiden Ringel-Jungtauben, Max und Moritz, die ich als Küken Ende August aufgezogen habe, besucht uns fast jeden Tag und auch nachts noch der Moritz. Er setzt sich dann aud das Efeugeflecht, das ich einst als Lampe mit einer Lichterkette zur Leuchte über unserem Terrassentisch umfunktioniert habe. Ist ja auch kein Wunder, denn er hat auf dem Tisch eine Schale mit Körnern, Beeren, etc., ein Schüsselchen mit kleinen Steinchen, sogenanntem Grit, und ein Schälchen Wasser.

Wenn Roland sich abends bei diesen noch lauen Temperaturen auf "seine" Terrasse setzt und sein Viertele schlotzt, leistet ihm Moritz meist Gesellschaft und lässt sich auch von Roland ansprechen. Moritz zeigt sich keineswegs scheu: Nur viel berührt werden, will er nun nicht mehr, was er mit einem deutlichen, in den Stimmbruch gekommenen "Hu hu huu" anzeigt.
Was mit seinem Geschwisterchen Max ist, wo er ist oder ob er überhaupt noch lebt, wissen wir nicht, weil er sich  mindestens schon 4 Wochen nicht mehr gezeigt hat. Ich konnte die beiden deutlich auseinander halten, da ich Moritz einst als dem Schwächeren einen Fußring in Weiß angelegt habe.
Allerdings wären wir auch nicht traurig, wenn Moritz seiner natürlichen Bestimmung, nämlich eine Wildtaube zu sein, folgen würde und es seinem Geschwisterchen Max gleich tun würde. Denn er macht mir doch auch viel Dreck auf dem Terrassentisch, den ich jeden Tag frisch mit Zeitungspapier eindecken muss.

Autor:

Gudrun Schickert aus Künzelsau

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