Unterwegs in Mosbach Teil 4
Rathaus mit Turmbesteigung

Mosbacher Rathaus | Foto: Daniela Somers
30Bilder

Nachdem ich mir in Teil 3 die Fachwerkhäuser angeschaut hatte, gings nun zum Rathaus der Stadt. Im Zuge der Stadtführung war die Rathausbesichtigung mit Turmbesteigung natürlich inbegriffen. Das Mosbacher Rathaus ist auf den Mauern der früheren Cäcilienkirche erbaut. Im Zuge der Reformation wurden ab 1545 keine Gottesdienste mehr in der Kirche gefeiert. 1556 wurde die Kirche geschlossen und zum Abriss der Stadt überlassen. Ab 1558 wurde sie zum Rathaus umgebaut. Zur gleichen Zeit wurde der Friedhof, der zuvor an der Kirche war, nach außerhalb der Stadtmauern verlegt. Heute ist auf dem ehemaligen Gelände des Friedhofs der Marktplatz. Vom ursprünglichen Kirchengebäude blieb im Erdgeschoss das auf Sandsteinsäulen ruhende, rippenlose Kreuzgewölbe erhalten. Der Turm wurde bis auf das untere Drittel abgetragen und höher als zuvor neu aufgebaut. 1566 bekam der Turm wieder eine Glockenstube. Auch eine Glocke der ehemaligen Cäcilienkirche hängt dort. Damals diente das Erdgeschoss als Markthalle. Im Obergeschoss gab es den Ratsherrensaal und im zweiten Obergeschoss ein Tanzboden. Sogar eine Lateinschule war zeitweise dort untergebracht. Das Dachgeschoss diente als Getreidespeicher. Im 19. Jahrhundert wurde das Gebäude nochmals umgebaut und erhielt seine heutige Gestalt. Bis 1909 lebte sogar ein Türmer mit seiner Familie auf dem engen Turm. Im  Turmuntergeschoss befand sich die Ausnüchterungszelle. 1976/77 gab es eine weitere Renovierung. Die Aufteilung der inneren Räume wurde dabei an die Bedürfnisse des Rathauses angepasst.
Interessant finde ich es immer eine Stadt von oben zu sehen. Man bekommt gleich einen ganz anderen Blick auf die Dinge und sieht oft die Gebäude auch besser als von unten. Wie immer stehen die Erklärungen unterhalb der Bilder. Und in Teil 5 gehts erstmal auf den Kräutermarkt. Denn so langsam hat sich dann mein Magen gemeldet.

Autor:

Daniela Somers aus Untergruppenbach

58 folgen diesem Profil

Mehr zum Thema Historische Häuser

Freizeit
Eine beeindruckende Villa. Allerdings finde ich den Stil der neuen Balkone auf der linken Seite unpassend. | Foto: Daniela Somers
8 Bilder

Heilbronns Historische Häuser
Die Villa der Witwe Christian Herrmanns

Dieses beeindruckende, dreigeschossige Wohnhaus, wurde 1896 von Theodor Moosbrugger für die Witwe des Kaufmanns und Politikers Christan Herrmann erbaut. Weder über Christian Herrmann noch seiner Witwe fand ich irgendwelche Informationen. 1950 gehörte die Villa dann Julie Hörner. Weshalb sie in Schriften auch als Villa Hörner auftaucht. Viele Ämter hatten Ende der 40er Jahre bis Anfang der 60er Jahre Platzprobleme und mussten auf alte Villen und Privathäuser ausweichen. Das Gesundheitsamt, dass...

Freizeit
Villa Pielenz | Foto: Daniela Somers
8 Bilder

Heilbronns Historische Häuser
Villa Pielenz

Diese Villa im englischen Landhausstil wurde 1905 vom Architekten Hugo Eberhardt für Gustav Pielenz erbaut. Gustav Pielenz war 56 Jahre bei der Firma Knorr. Zuerst als Außendienstmitarbeiter, später als Generaldirektor. Auch war er Gründungsmitglied des Rotary Clubs in Heilbronn. Ursprünglich kam Pielenz aus dem Nordschwarzwald, was wohl auch erklärt warum er sein Haus in diesem ländlich anmutenden Stil bauen lies. Über dem Erdgeschoss aus Bruchsteinmauerwerk wurde das Ober- und Dachgeschoss...

10 Kommentare

Daniela Somers aus Untergruppenbach
am 13.08.2024 um 07:49

Ganz lieben Dank Sigi. Das Rathaus war tatsächlich mein Highlight. Ich wusste zuvor nicht mal, dass es mal eine Kirche war. Der Blick von oben ist natürlich immer etwas besonderes. Hatte auch nicht erwartet, dass ich so viele Bilder in Mosbach machen "muss" 😄

Gudrun Vogelmann aus Bad Friedrichshall
am 13.08.2024 um 11:33

Herrliche Ausblicke vom Rathausturm auf eine wunderschöne historische Altstadt! Das Rathaus drinnen, wirkt sehr einladend und gefällt mir sehr.
Tolle Bilder sowie Beitrag. Danke dafür!!!

Daniela Somers aus Untergruppenbach
am 13.08.2024 um 12:20

Vielen Dank Gudrun. Es ist eine gelungene Mischung aus alt und neu. Die Büroräume waren natürlich wie alle Büroräume. So hat es wenigstens auf dem Gang ausgesehen. Aber der Bürgersaal hat noch diesen historischen Touch. Und beim Aufgang zum Turm hat man das Alter auf jeden Fall gesehen. Der Aufstieg hat sich wirklich gelohnt.