Katzen und ihre Ernährung

selbstgefangen

Katzen sind reine Carnivoren. Das bedeutet sie sind reine Fleischfresser. Anders als beim Hund, der durch seine Domestizierung über Jahrtausende seine Ernährung verändert hat.
Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass der Hund weder in Aussehen oder Verhalten noch in der Ernährung mit dem Wolf gleichgesetzt werden kann. Demnach können Hunde beispielsweise Stärke sehr viel besser verdauen als der Wolf, da sich der Verdauungstrakt den Essgewohnheiten des Menschen angepasst hat.
Anders als der Hund, sind Katzen Kulturfolger. Sie haben sich dem Menschen nur bedingt angeschlossen. Sind ihm gefolgt. Ihre Ernährung und ihr Verdauungstrakt, all das hat sich nicht verändert. Sie frisst und verdaut noch immer genau wie ihre Vorfahren, die Afrikanische Falbkatze.
Die Darmlänge, bestimmt durch das Verhältnis von Darm zu Körperlänge, ist bei Katzen deutlich kürzer als bei Alles- und Pflanzenfressern. Ihr Gebiss ist optimal an ihre Bedürfnisse ausgerichtet. Auf Beutetiere. Und zwar mit Haut und Haar. Meist werden die Innereien sogar nicht mit gefressen. Somit bekommen sie auch oft nicht mal die pflanzlichen Überreste des Mageninhalts.
Alle Katzen jagen wenn sie die Chance dazu haben. Aber mittlerweile meist nur noch aus Spieltrieb. Denn oft haben ihre Mütter ihnen nicht gezeigt, dass ihre Beute auch essbar ist.
Katzenmütter bringen ihren Jungen tote Mäuse. Am Anfang kauen und würgen sie diese Maus wieder aus, um sie den Jungen zu füttern. Nach und nach werden die Brocken größer. Es wird nicht mehr vorgekaut. Irgendwann bringen sie den Jungen dann eine halbtote Maus. Später eine Lebende. So lernen die Tiere was ihre Nahrung ist.
Aber unsere Katzen, die oft aufwachsen mit Müttern die nicht mehr wissen wie sie ihren Jungen das vermitteln, wissen oft auch gar nicht mehr das „Maus“ ihre Nahrung ist. Das Futter das im Futternapf ist, ist das was sie als Nahrung kennen. Und es muss genau so riechen. Denn Katzen sind der empfindlich. Was sie nicht kennen oder in der Jugend kennen gelernt haben, wird einfach nicht gefressen.
Ihre Vorfahren mussten auch oft mit den Beutetieren ihren Wasserbedarf stillen.
Unsere Hauskatzen sind also auf reines Fleisch und auch auf saftiges Fleisch angewiesen. Aber jeder der schon mal versucht hat seinen Katzen ein anderes Futter schmackhaft zu machen, weiß was das für eine fast unlösbare Aufgabe ist.
Und auch ich arbeite noch immer an dieser Aufgabe.
Auch meine zwei Katzen sind Trockenfutterjunkies. Obwohl es zum Glück immer weniger wird. Aber als Mensch macht man es sich manchmal auch einfach. Und die Werbung suggeriert uns, dass das Katzenfutter ja alles so toll ist. Selbst Stiftung Warentest beurteilt 400 g Dosen mit einem Preis für 49 Cent, mit gut und sehr gut. Ich könnte mich darüber grün und blau ärgern. Wenn man sich die Mühe macht und den Fleischanteil wirklich mal auf der Verpackung liest, dann wird einem schlecht. Und mal ganz ehrlich; was sollte für dieses Geld auch wirklich in den Dosen drin sein? Es sind billige Fleischabfälle, Füllstoffe, Mineralöl etc.
Aber dadurch dass all das mit Vitaminen und Mineralstoffen angereichert ist, bekommt die Katze ja alles was sie braucht. Und Stiftung Warentest ist zufrieden. Tja, das ist als würden wir uns von Stroh ernähren und zusätzlich Mineralstoffe und Vitamine und Fett und Zucker einnehmen. Wir überleben, aber gut für unseren Körper wäre es nicht.
Und noch ein Lüge: Trockenfutter ist gut für die Zähne. Das ist schlicht gelogen. Zum einen sind die Brocken viel zu klein und werden von der Katze meist gar nicht durchgebissen. Sondern schlicht weg ein bisschen zerkaut und geschluckt. Meist wird das Trockenfutter durch Stärke als Kleber zusammen gehalten. Vielleicht sollten wir mal wieder einen Butterkeks essen. Genauso wie unser Mund sich danach fühlt, ist es auch bei der Katze. Es entsteht ein Brei und der verursacht Karies. Sinnvoll für die Zahngesundheit ist mal wieder die Maus. Mit Fell und Knochen und Fleisch. Das reinigt die Zähne der Katze.
Man könnte endlos schreiben. Und auch ich verzweifle manchmal an der Sturheit meiner „Tiger“.
Am liebsten würde ich rohes Fleisch verfüttern. Aber da machen sie gar nicht mit. Alternativ nehme ich nun Nassfutter das mindestens einen Fleischanteil von 75 % hat. Und selbst das finde ich nicht ausreichend.
Es gibt zwei Anbieter im Internet die mittlerweile „gewolfte Maus“, also Maus im Ganzen, aber komplett zerkleinert anbieten. Der erste Anbieter verschickt die Ware in Wurstform und gefroren. Joe mochte es nicht. Samira ist regelrecht davor zurückgeschreckt. Aber der zweite Anbieter verschickt es in ganz normal aussehenden Katzenfutterdosen. Joe liebt es! Und egal wie teuer, er wird es weiterhin bekommen. Denn qualitativ hochwertiges Futter zahlt sich auf lange sicht aus. Die Verdauung ist besser. Katzenkot riecht nicht mehr so schlimm. Die Katzen bleiben gesünder. Also reduziert das auch die Tierarztkosten. 1950 kam das erste industrielle Katzenfutter auf den Markt. 20 Jahre später das erste Trockenfutter. Der Anteil der kranken Katzen mit Nieren, Leber, Bauchspeicheldrüsen und Allergien ist in diesem Zeitraum zunehmend angestiegen. Man muss schon seine Augen sehr zukneifen um da keinen Zusammenhang zu sehen. Zumal es für die Futtermittelindustrie ja ein Segen ist, wenn unsere Tiere Probleme bekommen. So ein Schonkostfutter, spezielles Nierenkatzenfutter etc. ist ja auch um einiges teurer zu verkaufen.
Wie gesagt, auch ich ernähre meine Katzen nicht wie ich es als optimal empfinde. Aber ich versuche jeden Tag den bestmöglichen Kompromiss zu schließen.
Hier noch ein paar Seiten zum Nachlesen. Bewusst nicht verlinkt, da ich keine Werbung machen möchte. Aber die Suchmaschine findet es bestimmt.

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Autor:

Daniela Somers aus Untergruppenbach

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