Italienische Orgelreise mit Sara Musumeci
am Sonntag, 6.8., 18 Uhr in der Johanneskirche Künzelsau

Sara Musumeci am 28. Mai 2022 bei der Musik zur Marktzeit in der Michaelskirche Schwäbisch Hall  | Foto: Sara Musumeci
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  • Sara Musumeci am 28. Mai 2022 bei der Musik zur Marktzeit in der Michaelskirche Schwäbisch Hall
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Sara Musumeci, die junge Organistin und Musikpädagogin aus Sizilien, spielte im Mai letzten Jahres in der Michaelskirche Schwäbisch Hall und kehrt nun im Rahmen ihrer Sommerkonzertreise nach Hohenlohe zurück.

Für das zweite Konzert des Künzelsauer Orgelsommers hat sie vier italienische Komponisten aus vier Jahrhunderten  ausgesucht, deren Musik schon zu deren Lebzeiten große Anerkennung fand und die bis heute geschätzt und aktuell ist.

Zur Einstimmung auf das Konzert habe ich einige, wie ich finde, interessante Informationen zu den vier italienischen Meistern zusammengestellt.

GIROLAMO FRESCOBALDI, 1583-1643
"Frescobaldi wuchs in der hoch gebildeten und musikalischen Atmosphäre von Ferrara [Region Emilia-Romagna] auf. Er erstaunte seine Mitbürger schon im Alter von 17 Jahren durch sein hervorragendes Orgelspiel.
(Bereits mit 24 Jahren wurde er) in Rom Organist an der Kirche Santa Maria in Trastevere. Er reiste im Gefolge des Kardinals Guido Bentivoglio nach Brüssel, wo er sich ein knappes Jahr aufhielt, und sehr wahrscheinlich nordeuropäische Musiker wie Peter Philips und Pieter Cornet kennenlernte. Nach seiner Rückkehr nach Rom 1608 erlangte er dank Bentivoglios Fürsprache eine Anstellung als Organist der Peterskirche. 1615 war er ein Jahr lang Organist in Mantua und von 1628 bis 1633 Hoforganist in Florenz. 1634 übernahm er wiederum die Stelle als Organist am Petersdom.
Viele deutsche Organisten pilgerten nach Rom, um bei ihm zu lernen, u. a. Johann Jacob Froberger. Frescobaldi gilt zusammen mit Sweelinck als der einflussreichste Komponist für Tasteninstrumente der ersten Hälfte des 17.Jahrhunderts. In seiner über dreißigjährigen kompositorischen Tätigkeit schuf er Werke in einem hochgradig originellen Stil. Von seinen Schülern war Johann Jakob Froberger der wichtigste und einflussreichste, er studierte von 1637 bis 1641 bei ihm. Frescobaldis Musik beeinflusste außerdem Michelangelo Rossi, Bernardo Storace, Bernardo Pasquini, Louis Couperin, und besonders viele deutsche Organisten des 17. und frühen 18. Jahrhunderts, wie Johann Caspar Kerll, Johann Pachelbel, Dieterich Buxtehude und sogar noch Johann Sebastian Bach."
Zum Schmunzeln:
"Am Ende der Toccata IX (des Libro II, 1627), eines schweren Stückes mit diversen Wechseln des Metrums, und teilweise verschiedenen Rhythmen in den beiden Händen, schreibt Frescobaldi: Non senza fatiga si giunge al fin (Man erreicht das Ende nicht ohne Anstrengung)."
In Auszügen zitiert nach Wikipedia
Hörbeispiel, Organist: Simone Gheller, Padua

DOMENICO ZIPOLI
geb.1688 in Prato, Toskana
gest.1726 in Córdoba, Argentinien 

"Domenico Zipoli gehört zu den in seiner Zeit hochgeschätzten und auch heute noch viel gespielten Orgelkomponisten des italienischen Barockzeitalters. Der 1688 im toskanischen Prato geborene Musiker pflegte Umgang mit den Großen seiner Zeit, wie beispielsweise dem Neapolitaner Alessandro Scarlatti oder dem Römer Bernardo Pasquini. 1710 konnte er das Amt des Organisten an Santa Maria di Trastevere übernehmen und trat im selben Jahr auch dem Jesuitenorden bei. 1717 reiste er als dessen Missionar nach Südamerika, wo er sich in der Nähe von Cordoba (Argentinien) niederließ. Dort verfolgte er weiterhin seine Studien in Theologie und Philosophie, starb allerdings schon 1726 an Tuberkulose, kurz bevor er seine Weihe zum Priester erhalten hätte.
Sowohl in Italien als auch in Südamerika erfreute sich Zipoli als Musiker besonders hoher Wertschätzung, wahrscheinlich auch aufgrund seiner 1716 in Rom veröffentlichten Sammlung mit Musik für Orgel und Cembalo Sonate d’intavolatura Op. 1. Die für den Gebrauch an der Orgel bestimmten Stücke setzten sich aus in Suiten gegliederten Toc­caten, Canzonen, Versen und – vor allem dem liturgischen Bedarf geschuldeten – „Einlagen“ unter Titeln wie Al post communione oder All’ elevazione zusammen. Auch heute noch werden gerne „Highlights“ wie die so liebenswürdige Pastorale musiziert. Die Faktur der Werke ist allermeist zweistimmig angelegt; sti­lis­­tisch lässt sich Zipolis Tastenmusik ähnlichen Werken aus der Feder von Bernardo Pasquini zuordnen, ein gewisser Zug ins „Galante“ hebt sie allerdings von diesen ab.     
Christian Brembeck"
Auszugsweise zitiert aus: organ_Journal für die Orgel
siehe hier


VINCENZO BELLINI
geb. 1801 in Catania, Sizilien
gest. 23.Sept. 1835 in Puteaux bei Paris
Vincenzo Bellini war der älteste Sohn von Rosario Bellini (1776–1840) und Agata Ferlito. Er wurde als Sohn und Enkel von Kirchenmusikern geboren. Sein Geburtsdatum ist nicht gesichert. Als Dreijähriger begann er Klavier zu spielen, als Sechsjähriger versuchte er sich im Komponieren. Im Kirchenchor erregte er früh Aufmerksamkeit; als Zwölfjähriger lernte er die Kammermusik Joseph Haydns und Wolfgang Amadeus Mozarts kennen. Seinen ersten Musikunterricht erhielt er von seinem Großvater Vincenzo Tobia Bellini (1744–1829), der aus den Abruzzen stammte und um 1767 nach Catania gekommen war, wo er als Kapellmeister an der Kathedrale gewirkt hatte.
Zwischen 1813 und 1818 entstanden Bellinis erste Kompositionen, neben einigen Vertonungen geistlicher Texte vor allem kleine Instrumentalstücke und Lieder mit Klavierbegleitung für die Salons der feinen Gesellschaft in Catania, zu der Bellini schnell Zugang gefunden hatte. Der Herzog und die Herzogin von Sammartino ermöglichten ihm ein Studium am Reale Collegio di Musica di San Sebastiano in Neapel, das er von 1819 bis 1825 besuchte. Seine wichtigsten Lehrer waren dort zunächst Giovanni Furno (Harmonielehre), Giacomo Tritto (Kontrapunkt) und Carlo Conti (Cembalo); später unterrichtete ihn Nicola Zingarelli, Direktor des Konservatoriums und selbst ein geschätzter Opernkomponist. In diese Jahre in Neapel fällt die Komposition von Bellinis einzigem Werk für Orgel, einer Orgelsonate.
Am Theater des Konservatoriums führte Bellini am 12. Februar 1825 gleichsam als sein Gesellenstück die Oper Adelson e Salvini auf. Deren Erfolg machte Domenico Barbaja, den Impresario des Teatro San Carlo in Neapel, auf Bellini aufmerksam. Barbaja war bekannt für seine Entdeckungen vielversprechender Talente (er hatte auch Gioachino Rossini gefördert); er erteilte Bellini den Auftrag für die Oper Bianca e Fernando, die am 30. Mai 1826 am Teatro San Carlo in Neapel uraufgeführt wurde und einen derartigen Erfolg erlebte, dass sich für Bellini die Mailänder Scala und die Häuser der mondänen Gesellschaft öffneten. ... Seine letzte Oper komponierte Bellini für das Théâtre-Italien in Paris, wo I Puritani am 24. Januar 1835 uraufgeführt wurden. Dieser Triumph des ersten französischen Auftrags wurde bejubelt, gekrönt von einem Orden der Ehrenlegion und einer Audienz bei Königin Maria Amalia. Als sich kurz darauf sein langjähriges Leber- und Darmleiden verschlimmerte, zog Bellini sich in sein Landhaus in Puteaux zurück. Sein Tod am 23. September 1835 kam für alle Außenstehenden überraschend und führte zu Spekulationen über eine mögliche Vergiftung. Bellini wurde mit einer Zeremonie von den Ausmaßen eines Staatsbegräbnisses geehrt. Bei der Trauerfeier am 2. Oktober 1835 im Invalidendom wirkten neben Solisten des Théâtre-Italien 350 Chorsänger mit; die Beisetzung erfolgte auf dem Friedhof Père-Lachaise. 1876 wurde Bellinis einbalsamierter Leichnam nach Catania überführt. Puteaux gehört heute zu La Défense, dem Wolkenkratzerviertel im Westen von Paris, und ein Teil von Puteaux heißt heute „Quartier Bellini“.
Zitiert aus Wikipedia, 

PIETRO ALESSANDRO YON
geb. 8. August 1886 in Settimo Vittone, Piemont
gest. 22. November 1943 in Huntington, New York

"Yon studierte an den Konservatorien von Mailand (bei Polibio Fumagalli) und Turin und vollendete seine Ausbildung an der Accademia di Santa Cecilia in Rom. Hier studierte er das Orgelspielen bei Remigio Renzi und das Klavierspielen bei Giovanni Sgambati. Ab 1905 war er Organist im Vatikan. 1907 folgte er seinem älteren Bruder Constantino nach New York, der dort Organist an der St. Vincent Ferrer Church war.

Bis 1926 war er Organist an der St. Francis Xavier Church. In dieser Zeit entstanden seine wichtigsten Kompositionen, darunter Natalie in Sicilia (1912), die Weihnachtshymne Gesu Bambino (Baby Jesus, 1917) und Humoresque "L'organo primitivo" – Toccatina for Flutes (1918). 1921 wurde er amerikanischer Staatsbürger. Im gleichen Jahr wurde er zum Ehrenorganisten am Petersdom ernannt. Von 1927 bis zu seinem Tode wirkte Yon als Organist an der St. Patrick's Cathedral in New York City, USA.
Pietro Yon gilt als einer der bedeutendsten katholischen Kirchenmusiker der USA aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Daneben war Yon auch ein bedeutender Konzertorganist und gesuchter Orgellehrer. Zu seinen Schülern zählte u. a. der Komponist Paul Creston."
Zitat: Wikipedia, dort mit Foto aus dem Jahr 1919

Rückblick:
Sara Musumeci in der Michaelskirche Schwäbisch Hall:
Konzertbericht vom 28.05.2032

Autor:

Angelika Di Girolamo aus Künzelsau

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