Wanderung für groß und klein...
Wenn ein Morgen so schön beginnt...
Wenn ein Morgen so schön beginnt, sollte man die Wanderstiefel anziehen und den Tag im Freien verbringen. So dachten wir am Samstag Morgen - das Rucksäckle wurde gepackt - das Hundchen eingeladen und los ging die Fahrt. Nach 15 Minuten hatten wir unseren Parkplatz erreicht und die Wanderung konnte beginnen.
Sonne und Nebel ringen noch um die Vormacht - wer wird gewinnen und wann...
Wir parken unterhalb des Aquatoll - auf dem Parkplatz, wo auch Wohnmobile übernachten können. Durch den Stadtpark, am Stadtsee vorbei laufen wir bis zum Bauhof von Neckarsulm. Es geht am Bauhof vorbei, wir streifen die Kleingartenanlagen - immer weiter geht es geradeaus. Es geht über Pflastersteine - am Kreuzgang vorbei - immer geradeaus - an der Wasserversorgungsanlage biegen wir rechts ab und gehen nach oben bis zum Kreuz. Die Sonne hat sich endlich durchgesetzt - ganz langsam dringt die Wärme in unseren Körper - ein wohliges Gefühl. Der Aufstieg hat sich gelohnt, leichter Dunst liegt noch über dem Tal. Wir genießen den Ausblick - was wir sehen ist wundervoll. Obgleich die Weinberge kahl und farblos unter uns liegen - haben wir das Gefühl uns nicht satt sehen zu können. Wir machen eine lange Rast und genießen das sonnige Wetter auf dem Scheuerberg in Neckarsulm.
Hoch über den Dächern von Neckarsulm, erhebt sich über das Sulm- und Neckartal eine 310,2 Meter hohe Erhebung – der Scheuerberg – der Hausberg der Neckarsulmer - ich würde eher sagen der Weinberg der Neckarsulmer. Er liegt auf der Sulmer Bergebene und an seinen Hängen wird seit Jahrhunderten Wein angebaut. Auf dem Scheuerberg soll einmal eine Burganlage und eine Kapelle gestanden haben. Im 13. Jahrhundert, zwischen 1218 bis 1250, sollen die Herren von Weinsberg die Burg Scheuerberg erbaut haben – die Kapelle wird erstmals 1264 erwähnt. Die Burg wechselte mehrmals die Besitzer und wurde während des Bauernkrieges 1525 zerstört und niedergebrannt. Die Kapelle blieb anscheinend erhalten, da man von Gottesdiensten bis 1529 berichtet. Nach dem Bauernkrieg wurde die Burg nicht wieder aufgebaut, sondern blieb als Ruine stehen. Die großen Steine der Burg wurden für den Bau anderer Gebäude, wie z. B. der Neckarsulmer Pfarrkirche, dem Amorbacher Hof und 1655 für den Bau des Neckarsulmer Kapuzinerklosters, verwendet. Der restliche Burgfried wurde abgerissen, das Gelände wurde geebnet und für die Nutzung als Weinberg angelegt. Restliche Steine der Ruine wurden für den Bau von Weinbergmauern verwendet.
Während der Flurbereinigung 1970 bis 1974 fand man viele Steine mit Steinmetzzeichen aus romanischer Zeit.
1974 im Zuge der Flurbereinigung wurde die östliche Grundmauer der Burg entdeckt und frei gelegt.
Angesichts der Größe der Mauer sprachen Historiker, dass die Scheuerberg Burg wohl die mächtigste und größte Burg im Umland von Heilbronn unter all den zahlreichen mittelalterlichen Burgen war.
Die Hänge des Scheuerbergs werden auch heute noch für den Weinbau genutzt. Seit 2019 gibt es einen schönen Weinlehrpfad, der von unten bis hoch an das Kreuz führt. Auf vielen Informationstafeln werden die Rebsorten, welche hier angebaut werden und die Geschichte des Weinbaus, erklärt. So erhält man auch als Laie einen Einblck in den Weinanbau.
Viele Menschen nutzen den Scheuerberg als Naherholungsgebiet, besonders an Sonn- und Feiertagen laufen viele Menschen bis zum Gipfelkreuz. Seit 1895 steht das Kreuz mit Jesus und an seiner Seite Maria und Johannes auf dem Scheuerberg.
Heute sind wir zum Gipfelkreuz hoch gelaufen - das Wetter war angenehm, obgleich das Tal noch mit einem leichten Dunst überzogen war, hatten wir große Freude an diesem Tag. Auf den Weinbergwegen kehrten wir zu unserem Parkplatz zurück.
Wie immer hat sich der Aufstieg gelohnt, ein herrlicher Ausblick und eine zufriedene Emilie, was will man mehr.
Autor:Heide Böllinger aus Bad Friedrichshall |
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