Schneeschuhwanderung
Schneeschuhwanderung im Naturpark Nagelfluhkette

Schneeschuhwandern im Naturpark Nagelfluhkette vom 23.02.2023 bis 26.02.2023
Wanderführer OG Bad Friedrichshall: Dieter Betz
Im winterlichen Gebirge auf Schneeschuhen unterwegs zu sein, hat etwas Ursprüngliches. Mit unserem Stützpunkt in Oberstaufen hatten wir den perfekten Ausgangspunkt für wundervolle Schneeschuh- und Winterwandertage im Naturpark Nagelfluhkette. Die Touren führten uns auf Gipfel, durch verschneites Alpgelände und entlang schöner Grate. Eine ideale Tour für Einsteiger, Fortgeschrittene und alle, die gemütlich die verschneite (?) Allgäuer Winterlandschaft durchstreifen wollten.
Am Donnerstag (23.02.2023) haben sich im Laufe des Tages acht Wanderfreunde unserer Ortsgruppe zu diesem Wintertraum nach Oberstaufen-Kalzhofen aufgemacht. Doch auch wenn sich anfangs das winterliche Weiß nur ganz rudimentär finden ließ, das schöne Allgäu und die Annehmlichkeiten des Hotels wie Sauna stimmten uns hoffnungsfroh auf unser Programm der nächsten drei Tage ein.
Freitag 24.02.2023: Imbergbahn - Alpe Remmelegg - Obere Stieg-Alpe und zurück
Aufstieg: ↑ ca. 440 m Abstieg: ↓ ca. 440 m Gehzeit: 5 Std.
Heute hieß es früh aufstehen. Gleich nach dem Frühstück war kurz nach 8 Uhr Abmarsch vom Hotel zum Bahnhof in Oberstaufen, um dort umweltschonend mittels Bus zu unserem Treffpunkt an der Talstation der Imbergbahn zu fahren. Unser Bergführer Thupten Chodak von der Alpinschule Oberstdorf übergab uns unsere Ausrüstung wie Schneeschuhe, Stöcke und die LVS-Sicherheitsausrüstung. Aus dem Himalaya stammend verfügt er über hervorragende Kenntnisse mit Höhe, Schnee und Kälte. Nach einem kurzen Ausrüstungscheck und einer Sicherheits¬einweisung fuhren wir mit der Bergbahn nach oben. Hier trat erstmals Ernüchterung wegen des tristen Grüns ein, aber wir ließen uns durch so etwas nicht aus dem Konzept bringen. Durch die leider wenig verschneite Winterlandschaft mussten wir improvisieren und unseren Weg durch die verbliebenen Schneereste wählen, damit die Schneeschuhe für die Hälfte des Wegs überhaupt benutzt werden konnten. Klimawandel live! Wir wanderten weiter durch eine Schlucht über einen Steg, bergan durch Wald vorbei an der Alpe Remmelegg zur Oberen Stieg-Alpe. Diese lud nur so zu einer gemeinsamen Einkehr ein und wir genossen eine schöne Mittagspause (Suppe und Hüttenschnaps!). Auf dem Rückweg zur Imbergbahn wurde bereits heftig innerhalb der Gruppe über den nächsten Tag diskutiert, da der Berg¬rücken des Denneberg gut sichtbar und gänzlich ohne Schnee auf der gegenüberliegenden Talseite lag. Sofort wurden Alternativen gefunden, falls der angekündigte Schnee der Nacht doch nicht fallen sollte. Dem Rat unseres Wanderführers nicht vorschnell zu urteilen und die Nacht abzuwarten, wollten fünf Wanderfreunde nicht annehmen.

Samstag 25.02.2023: Rundtour Talstation Hochgratbahn - Spitzlerberg - Denneberg
Aufstieg: ↑ 570 m Abstieg: ↓ 570 m Gehzeit: 6 Std.
So fanden sich außer unserem Wanderführer nur noch unser 18-jähriger Rookie Rafael und eine Wanderkameradin um 7 Uhr 30 zum Frühstück ein. Und Wunder: es hat über Nacht kräftig geschneit. Im Tal bis 15cm und am Berg bis zu 30cm! Winterwonderland pur. Ideale Voraussetzungen zum Schneeschuhwandern. Wir trafen wieder unseren Bergführer Thupten Chodak an der Talstation der Hochgratbahn und begannen umgehend unsere Rundtour aufsteigend in Richtung Prodel-Alpe durch unberührten Tiefschnee. Weiter führte unser Weg steil bergauf über den Grat auf den Spitzlerberg, 1336 m, und weiter auf den Denneberg, 1427 m. Da sich auf der Höhe dichter Nebel festsetzte, konnten wir leider nicht den hervorragenden Rundumblick bis in die Schweiz und das tolle Panorama auf den Hochgrat, 1834 m, und die weiteren verschneiten Gipfel der Nagelfluhkette bestaunen. Dafür konnten wir das Äßen von Gämsen hautnah beobachten. Klasse. Nach einer kleinen Pause stiegen wir ab vorbei an der Oberen Klamm Alpe und Laubgund Alpe bis ins Ehrenschwanger Tal. Unser weiterer Weg führte vorbei an verschiedenen Alpen entlang der Weißach bis zur Talstation der Hochgratbahn. Eine traumhafte Tour durch die verschneite Winterlandschaft mit tollem Panorama. Einschließlich Pausen und einer halbstündigen Suche eines im Schnee verschwundenen Mobiltelefons des Bergführers waren wir bereits gegen 15 Uhr wieder am Startpunkt.
Unsere 5 Wanderfreunde machten sich morgens eine Stunde später auf, um eine gemütliche (!) Wanderung zu unternehmen. Sie hatten sich vorgenommen von der Talstation der Hochgratbahn zum Staufner-Haus unterhalb des Hochgrats und weiter zur Bergstation zu wandern. Im Neuschnee, ohne Schneeschuhe und ca. 840 Höhen¬meter! Hut ab. Talwärts ging es dann mit der Bergbahn. Glücklich ist, wer Wanderkarte lesen kann.

Sonntag 26.02.2023: Winterwanderung rund um Oberstaufen
Bei schönstem, sonnigem Winterwetter stand an unserem letzten Tag noch eine Rund-wanderung von 8 km an. Vom Hotel in Kalzhofen ging es am Schwarzenbach entlang durch eine Schlucht und tief verschneiten Wald bis nach Mutten, um queerfeldein nach über Zell nach Buflings durch unberührten Tiefschnee zu stapfen. Ein friedlich dahinplätschernder Bach konnte unseren Tatendrang nicht stoppen. Auch nicht der schneidende Wind am Hohen Bühl nach Oberstaufen. In der Kuchenmanufaktur in Oberstaufen war bei einem abschließenden Kaffee auch schon wieder Zeit die Tage nochmals Revue passieren zu lassen und sich für die abschließende dreistündige Heimfahrt zu verabschieden.

Autor:

Schwäbischer Albverein OG Bad Friedrichshall aus Bad Friedrichshall

Sudetenstr. 5, 74177 Bad Friedrichshall
+49 7136 9916384
jochenbetz@t-online.de
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