Nachgefragt: Schusterhäuschen in Kocherstetten
Vor Kurzem hat ein Schnappschuss vom liebevoll restaurierten und bemalten Schusterhäuschen in Kocherstetten reges Interesse gefunden, siehe hierzu den Link mit Kommentaren.
Nun wollte ich herausfinden, woher die Bilder und Sprüche auf der Fachwerkfassade stammen. Die Recherche in der Nachbarschaft hat Folgendes ergeben:
Auf dem Haus war früher ein Verputz. Der damalige Besitzer, Herr Grobengießer und zwei tüchtige Helfer aus der Nachbarschaft haben den Verputz abgeklopft und das Fachwerk freigelegt. Sein Bruder, ein Kunsthandwerker aus Finsterrot, hat dann die Bilder und Sprüche gemalt.
Alles was früher zum Haus gehörte, wurde darauf verewigt.
Der Schuster*, der im Haus lebte,
die Ziegen,
der Gockel aus dem Hühnerstall,
das Backhaus,
das Fischrecht,
der Garten und nicht zuletzt ein Weinberg.
Die Sprüche sind ihm dann wohl selbst eingefallen.
Das Ganze ist, wie es auf dem Haus steht, 1985 gemacht worden.
Bei der Gelegenheit hat Herr Grobengießer dann auf das Haus des hilfsbereiten Nachbarn den Bauern mit Pferd gemalt.
* Es gab früher mehrere Schuhmacher / Schuster in Kocherstetten.
Der Besitz von einem Paar Schuhe war nicht selbstverständlich; und sie wurden so lange getragen, besohlt und repariert, wie es nur ging. Der Schuster war also ein vielbeschäftigter Handwerker.
Autor:Angelika Di Girolamo aus Künzelsau |
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