Spatz bei der Polizei
Hallo liebe Tierfreunde,
hier berichte ich bzw. hat einst die Hohenloher Zeitung von einem kleinen Spatzen berichtet, den wir aus Polizeigewahrsam abgeholt haben. Er war aber wohl eher ein Ästling, also ein Vogelnachwuchs kurz vor dem Fliegen, als wie berichtet ein Nestling.
Bei einem Nestling handelt es sich um ein erst wenige Tage altes, meist noch nacktes und blindes Vogelküken, dessen Überlebenschance ohne Eltern gleich Null ist.
Einem solchen Nestling habe ich Wochen vorher mühsam versucht ins Leben zu verhelfen, leider ohne Erfolg. Ich fand den nackten und noch blinden, wahrscheinlich erst vor einem Tag geschlüpften Winzling nach einem schweren Sturm auf unserer Dachterrasse. Er lag völlig unterkühlt in einer Regenpfütze und musste erst einmal schnell Wärme bekommen. Zwei Tage später fand ich noch ein zerbrochenes Vogelei und ein totes Geschwisterchen vor, wahrscheinlich ebenfalls vom Dach gestürzt. Die ersten zwei Tage habe ich mich rund um die Uhr um das arme Vögelchen gekümmert und am Anfang sah es recht gut aus: Das kleine Küken sperrte bereitwillig das Schnäbelchen auf, sobald es berührt wurde bzw. die Pinzette mit Fressen an seinem Schnabel spürte. Doch das riesengroße Hämatom an seinem Bauch ließ bald alle Hoffnungen schwinden, wahrscheinlich waren innere Organe verletzt. Das arme Geschöpf hat trotz allen Bemühens meinerseits nicht überlebt, und wir mussten es am dritten Tag begraben.
Umso mehr denke ich mit Freude an den kleinen Sperling zurück, der mir mit seinem Flug in die Freiheit aus meiner hohlen Hand auf unserer Terrasse ein absolutes Erfolgserlebnis beschert hat. (Die ersten vier Fotos)
Autor:Gudrun Schickert aus Künzelsau |
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