Die andere Seite von Schwäbisch Hall
Solbad und Vorstadt "Jenseits Kochens" um 1900

Abbildung auf S. 15 des Buches "Das gute alte Hall" Dieter Kalinke 1992, Verlag Haller Tagblatt | Foto: Mit freundlicher Genehmigung des Verlages Haller Tagblatt
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  • Abbildung auf S. 15 des Buches "Das gute alte Hall" Dieter Kalinke 1992, Verlag Haller Tagblatt
  • Foto: Mit freundlicher Genehmigung des Verlages Haller Tagblatt
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Etwa um die Jahrhundertwende wurde diese sehr ansprechende und hoch interessante Ansichtskarte von Schwäbisch Hall herausgegeben, die der heimatgeschichtlich interessierte und versierte Haller Tagblatt-Redakteur Dieter Kalinke in seinem Buch "Das gute alte Hall" (1992) so beschreibt:

"Nur etwa zehn Jahre später als unser ältestes Exemplar entstand diese Ansichtskarte, die den Blick aus der Keckenburg auf die Südspitze des Unterwöhrds und hinüber nach "Jenseits Kochens" (wie man die im 14. Jahrhundert ummauerten Wohnviertel auf der Westseite des Kochers seit alters her nennt) zeigt.

Besonders ins Auge fallen der um 1516 errichtete "Steinerne Steg", der das damals noch überwiegend als Bleiche und Wäschetrockenplatz genutzte "Grasbödele" überbrückt, das 1829 * erbaute Solbad (es war das erste seiner Art in Süddeutschland) sowie das Ensemble des 1728 entstandenen Sulferstegs und des um 1250 angelegten Sulfertors mit der einstigen Furt durch den Kocher. 

Daß der über dem Sulfertor sichtbare Haalplatz einst Stätte der Salzgewinnung war, verrät die Ansichtskarte freilich nicht. Dafür vermittelt sie einen guten Eindruck von den um die Jahrhundertwende noch "kahlen", weil landwirtschaftlich genutzten Hängen unterhalb von Rollhof und Teurershof."

Die Geschichte des einst so beeindruckenden Kurhauses im sog. Schweizerstil (* meiner Kenntnis nach von 1880 **) endet leider mit Leerstand, Verwahrlosung und Abbruch am 11. Oktober 1968. Näheres dazu hier

Davor wurde 1827 das "Alte Solbad" in klassizistischem Stil errichtet. Hier seine Geschichte, mit einer Abbildung.

Das heutige SOLEBAD, eine moderne Wellness-Einrichtung mit dem Hohenlohe-Hotel in unmittelbarer Nachbarschaft, steht auch westlich des Kochers, aber weiter flussabwärts.

Wer die Ansicht auf dieser Ansichtskarte mit der heutigen Stadtansicht von Schwäbisch Hall vergleichen möchte, begibt sich zum Hällisch-Fränkischen Museum, das teilweise in der Keckenburg untergebracht ist und sucht dort einen günstigen Aussichtspunkt. Hier geht's zum HFM

** Heutige Heimatforscher:innen haben es so viel leichter als solche, die in Vor-Internet-Zeiten auf der Suche nach historischen Fakten waren!

Hier kommst du zur Ansichtskarte zum Jahreswechsel 1889/90

TIPP: Das Buch "Das gute alte Hall" ist im Bestand des Stadtarchivs Schwäbisch Hall und kann dort eingesehen oder auch ausgeliehen werden.  
Kontakt:
stadtarchiv@schwaebischhall.de
Auch in der Stadtbibliothek Schwäbisch Hall ist das Buch vorhanden.

Abbildung auf S. 15 des Buches "Das gute alte Hall" Dieter Kalinke 1992, Verlag Haller Tagblatt | Foto: Mit freundlicher Genehmigung des Verlages Haller Tagblatt
Das heutige Solebad (mit angegliedertem Hotel Hohenlohe) liegt etwas weiter kocherabwärts als das alte Solbad von der Postkarte  | Foto: Eigene Aufnahme
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Angelika Di Girolamo aus Künzelsau

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6 Kommentare

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Angelika Di Girolamo aus Künzelsau
am 21.04.2025 um 17:38

Dankeschön Dani 💚

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Sigrid Schlottke aus Bad Rappenau
am 22.04.2025 um 22:15

Das hast du wieder total interessant beschrieben.  Die Karte ist wunderschön.

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Angelika Di Girolamo aus Künzelsau
am 23.04.2025 um 06:13

Dankeschön Sigi 🤗